Über Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken
Über das Projekt
Das Transferprojekt "Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken" stellte das diakonische Engagement im Umgang mit der Pflege- und Hilfsbedürftigkeit, der Krankheit und dem Sterben von Menschen in den Mittelpunkt. Im Projekt war dabei eine immer wieder zu beobachtende Spannung zentral: Kranke bzw. Pflege- und Hilfsbedürftige zu besuchen und ihnen begleitend zur Seite zu stehen, gilt zwar als eines der zentralen Werke christlich motivierter Barmherzigkeit und in Zeiten weltanschaulich-religiöser Pluralität als Ausdruck glaubwürdiger Humanität und Solidarität.
Die Realisation dieses Anspruchs scheitert allerdings nicht selten an strukturell-systemischen Eigenlogiken und Barrieren zwischen ambulanten (Privathaushalt, Sozialraum, Quartier, Pfarrei, etc.) und (teil-)stationären Sektoren, wie beispielsweise Krankenhaus, Tagesklinik, Pflegeheim etc. Deshalb versuchte dieses Transferprojekt im kooperativen Miteinander von Hochschule und diversen Kooperationspartner_innen – allen voran sind dies die Diözesan-Caritasverbände in den (Erz-)Bistümern Aachen und Paderborn sowie das Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn – unterschiedliche Ansätze von professionell und bürgerschaftlich Engagierten ebenso wie von praxisorientierter Forschung zu erkunden. Gleichzeitig sollte dabei erprobt werden, inwiefern diese Ansätze geeignet sein könnten, die sektorenübergreifende soziale Begleitung und Seelsorge kranker und/ oder pflege- und hilfsbedürftiger Frauen und Männer zu intensivieren und zu optimieren.
Drei eigenständige, durch wechselseitige Kommunikation und Kooperation zugleich verschränkte Transferinitiativen bildeten dabei das Profil dieses Transferprojekts: Am Projektstandort Aachen wurde gemeinsam mit zahlreichen Einrichtungen und Kooperationspartner_innen aus stationärer Altenhilfe, stationärer und ambulanter Hospizarbeit, Komplexeinrichtung der Eingliederungshilfe sowie Tagespflege der Frage nachgegangen, wie Sorge (und insbesondere spirituelle Sorge!) für alte Menschen in der Palliativversorgung gelingen kann und welchen Beitrag hier u. a. die Seelsorge leistet. “Seelsorge“ in ihrer vielfältigen und dynamischen Gestalt stand auch im Mittelpunkt der zweiten Transferinitiative, die vom Projektstandort Paderborn aus innovative Formen seelsorglicher Begleitung kranker, alter und sterbender Menschen im Erzbistum Paderborn beobachtete und quasi als Laboratorium in der Region Arnsberg-Sundern das Zu- und Miteinander von Pflegekräften des örtlichen Caritasverbandes mit der Beauftragung zur seelsorglichen Begleitung und den Mitgliedern des Seelsorgeteams in den Blick nahm. Unter der Überschrift “Pflege-Verantwortung teilen“ wurden in der Stadt Paderborn schließlich Netzwerke diverser Sorge-Akteur_innen erkundet und dabei unterstützt, die Versorgungsbedarfe von älteren und alten Menschen mit Hilfe der Idee von Caring Communities noch besser als bislang aufgreifen und erfüllen zu können.
Unsere Projektpartner
Caritasverband
für das Bistum Aachen e.V.
Projektleitung:Prof. Dr. Rainer Krockauer | Prof. Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld |
Projektmitarbeitende:Johannes Mertens | Marion Riese |