Klimanotstand und Soziale Arbeit
2. Internationaler Fachtag zur ökologisch-kritisch-reflexiven Sozialen Arbeit in der Klimakrise
Die Fachtagung „Klimanotstand und Soziale Arbeit“ möchte dazu beitragen, die Soziale Arbeit als Profession und Disziplin stärker auf umwelt-, klima- und nachhaltigkeitsbezogene Herausforderungen auszurichten.
Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann lehrt an der katho Aachen Theorien und Konzepte sozialer Arbeit und begleidet aktuell von 2021 bis 2027 ein Schwerpunktprofessur zu „Klimawandel - Umweltgerechtigkeit – Nachhaltigkeit / Perspektiven für eine ökologisch-reflexive Soziale Arbeit“
Nach der erfolgreichen Fachtagung „Klimanotstand und Soziale Arbeit“ am 21. April 2023, wollen wir dieses Format in ähnlicher Weise am 28. Mai 2024 wiederholen. Die Fachtagung möchte dazu beitragen, die Soziale Arbeit als Profession und Disziplin stärker auf umwelt-, klima- und nachhaltigkeitsbezogene Herausforderungen auszurichten. Dabei geht es auch darum, das anthropozentrisch-soziale Paradigma der Sozialen Arbeit zu hinterfragen und um ein ökologisch-planetarisches Paradigma zu erweitern. Zentrale soziale Probleme der Gegenwart und Zukunft sind nicht von Klima- und Umweltrisiken zu trennen und sollten gemeinsam adressiert werden.
Die Entwicklung einer ökologisch-kritisch-reflexiven und klimaresponsiven Sozialen Arbeit steht im deutschsprachigen Kontext erst am Anfang und bedarf internationaler Inspirationen und Perspektiven. Diese werden durch internationale Akteure in die Tagung einfließen.
Die Tagung „Klimanotstand und Soziale Arbeit“ stellt in diesem Kontext einen Experimentier- und Diskursraum dar, in dem wir uns auf verschiedenen Wegen einer ökologisch-kritisch-reflexiven Sozialen Arbeit nähern.
Diese Tagung ist keine wissenschaftliche Konferenz, sondern eine Praxistagung mit verschiedenen konkreten praktischen Angeboten im Kontext einer klimaresponsiven und ökologisch-reflexiven Sozialen Arbeit und Bildungsarbeit.
Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Stärkung von Klima-Empowerment und Klima-Resilienz. Dazu sollen verschiedene konkrete Ansätze, Initiativen und Modelle vorgestellt werden.
Wann & Wo?
28. Mai 2024
In der Abteilung Aachen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen
Robert-Schuman-Str. 25, 52066 Aachen
Die Anmeldung finden Sie unterhalb
Die Anmeldung läuft bis zum ...
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Programm
09:30 Uhr | Come together |
10:00 Uhr | Begrüßung und Einführung Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann (katho) |
10:10 Uhr | Grußwort Prof.in Dr.in Barbara Schermaier-Stöckl (Rektorin) |
10:20 Uhr | Kurz-Inputs
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11:15 Uhr | Kurzvorstellung der Workshops
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11:30 Uhr | Pause |
11:45 Uhr | Workshopphase |
13:15 Uhr | Ausblick und Abschluss Prof. Dr. Norbert Frieters-Reermann (katho) |
13:30 Uhr | Ausklang mit zahlreichen Infoständen Raum für Gespräche und Vernetzung |
Dr. Patricia Cane von Capacitar International (San Francisco)
Anke Reermann (missio / Bistum Aachen)
Capacitar ist ein niedrigschwelliger psycho-sozialer, körperbasierter Empowerment- und Selbstheilungs-Ansatz sowie ein internationales Unterstützungs-Netzwerk mit Hauptsitz in Kalifornien/USA. Capacitar wird seit Jahrzehnten weltweit erfolgreich in über 40 Ländern, vor allem in Krisen- und Konfliktgebieten eingesetzt, um traumatisierte und notleidende Menschen niedrigschwellig, schnell, effektiv und psycho-sozial zu unterstützen und ihre Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zu stärken. Im Rahmen des Workshops wird die Arbeit von Capacitar vorgestellt und verschiedene Capacitar Übungen zum Empowerment und zur Stärkung der Resilienz eingeführt und ausprobiert.
Dr. Dietmar Kress von Greenpeace Deutschland (Hamburg)
Greenpeace ist eine der bedeutsamsten Umweltorganisationen weltweit und hat seit Jahrzehnten durch öffentlichkeitswirksame Kampagnen einen großen Einfluss auf politische Entscheidungen und gesellschaftliche Prozesse. Die Kampagnenarbeit von Greenpeace beinhaltet ein enormes Anregungspotential für eine ökologisch-kritisch-reflexive Soziale Arbeit. Im Rahmen des Workshops wird die Kampagnenarbeit von Greenpeace vorgestellt und der Transfer für eine klimaresponsive Soziale Arbeit erarbeitet.
Ute Fischer von der Caritas Aachen
Im Workshop wird das Projekt „Mensch-Natur-Unser-Viertel“ von Caritas und NABU Stadtverband Aachen vorgestellt und durch praktische Übungen erfahrbar. Das Projekt richtet sich an die Menschen im Aachener Stadtteil Kullen/ Steppenberg/ Vaalserquartier. Umweltbildungsmaßnahmen werden dabei mit der Selbstorganisation von Bewohnern und Bewohnerinnen verknüpft. Nachhaltige Entwicklung wird befördert, indem die Bedarfe der Bewohner*innen Ausgangspunkt der Maßnahmen und Angebote sind und zu bedarfsgerechten Verbesserungen im Stadtteil führen.
Georg Toporowsky (Seelsorge in Nationalpark Eifel und Vogelsang, Bistum Aachen)
Damit Menschen nachhaltiger leben können und wollen, braucht es neben technischen, politischen oder wirtschaftlichen Strategien besonders auch die Erfahrung und Einübung einer intrinsischen Motivation und spirituellen Transformation: es geht darum, unsere Sicht und Beziehung zu unserer natürliche Mitwelt zu verändern, das Narrativ der Trennung von Natur und Mensch zu überwinden. Das geht nur über die positive Erfahrung in und mit der natürlichen Mitwelt. Im Rahmen des Workshops wird auch anhand praktischer Übungen die Bedeutung einer in der Natur erfahrenen und eingeübten (Schöpfungs-) Spiritualität für die Stärkung der intrinsischen Motivation vorgestellt und Bezüge zum eigenen Handeln besprochen.