Aktivitäten

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Bericht vom Fachtag zum Thema inklusives Ehrenamt

Am 23.11.2022 fand in der Ko-Fabrik in Bochum der Fachtag “Für mich bedeutet das einfach dabei zu sein – Inklusives Ehrenamt“ statt. Organisiert wurde der Fachtag in Kooperation mit Lehrenden und Studierenden der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe, dem dort angesiedeltem Sozial-Wissenschaftsladen und der Bochumer Ehrenamtsagentur.

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Letzte Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens

Am 18. November 2022 fand an der Katholischen Hochschule NRW in Köln die fünfte Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens statt. Der Beirat setzt sich aus Vertreter_innen von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen, kirchlichen Wohlfahrtsverbänden, öffentlichen Behörden sowie Wissenschaftler_innen zusammen und hat den SoWiLa über die gesamte Projektlaufzeit hinweg mit seiner fachlichen Expertise unterstützt. Aufgrund des Auslaufens der Förderphase zum 31.12.22 wird auch der Beirat zum Ende des Jahres aufgelöst. Wir danken allen Beiratsmitgliedern sehr herzlich für Ihre Beiratstätigkeit während der letzten fünf Jahre.

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Sozial-Wissenschaftsladen und DGSA-Sektion Forschung im Gespräch

Nachdem der Vortrag über den Sozial-Wissenschaftsladen (SoWiLa) bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) im April 2022 bereits auf positive Resonanz gestoßen war, wurde das Team des Sozial-Wissenschaftsladens am 21.10.2022 zum Treffen der DGSA Sektion Forschung eingeladen, um das Projekt vorzustellen und gemeinsam mit den Mitgliedern der Sektion zum Thema „Partizipative Forschung“ intensiver zu diskutieren. Als Vertreter_innen des Projektteams hielten Prof. Dr. Benjamin Benz (Projektleitung am Standort Bochum) und Annalena Weist (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Standort Köln) zunächst einen Vortrag über ihre Erfahrungen im Rahmen des Projektes. Nach einem Impuls zum Konzept und beispielhaften Lehr-/Forschungsprojekten des SoWiLa, diskutierten die Teilnehmenden im zweiten Teil der Veranstaltung den Einfluss von Machtasymmetrien und die Beziehung zwischen rekonstruktiver und partizipativer Forschung. Dabei wurden auch ethische Fragestellungen anhand eines konkreten Forschungsbeispiels aufgeworfen und nicht zuletzt wurde der Begriff „partizipativ“ kritisch-würdigend beleuchtet.

Wir danken den Teilnehmenden um die Organisator_innen Prof.‘in Dr. Ursula Unterkofler und Prof.‘in Dr. Michaela Köttig für die Einladung und das interessante Treffen.

Partizipative Forschungswerkstatt im Rahmen des des Bachelor & More-Programms an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe

Am 7. und 8. Oktober sowie am 4. und 5. November fand das Blockseminar “Werkstatt für partizipatives Forschen“ an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe statt. Der Sozial-Wissenschaftsladen beteiligte sich als eines der Pilotprojekte des Transfernetzwerks Soziale Innovation an der Vorbereitung und Durchführung dieses Lehrangebotes.

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Ideenschmiede und ein reger, emotionaler Austausch in der vom Sozial-Wissenschaftsladen organisierten “Partizipativen Forschungswerkstatt“ am 13. Oktober 2022

Welche Themen und Forschungsfragen brennen Betroffenen unter den Nägeln? Inwiefern können die Bedarfe von Fachkräften in den Forschungsprozess miteinbezogen werden? Welche Anliegen bringen Forscher_innen von Hochschulen mit? Wie können alle diese Wünsche, Bedarfe und Forderungen zusammengebracht werden und in einen partizipativen Forschungsprozess münden – auf Augenhöhe, gleichberechtigt und ergebnisorientiert?

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Sammelband: Wissenschaftsläden in der Sozialen Arbeit

Frisch gedruckt und ab jetzt erhältlich:

Wissenschaftsläden in der Sozialen Arbeit
Partizipative Forschung und soziale Innovationen

Wissenschaftsläden bilden eine Brücke zwischen Forschung und Zivilgesellschaft und können, wenn sie an einer Hochschule angegliedert sind, deren Transferaktivitäten (Dritte Mission) stärken. Dieser Sammelband umfasst Beiträge von 50 Autorinnen und Autoren zu theoretischen Grundlagen und praktischen Erfahrungen von Wissenschaftsläden im In- und Ausland. Anhand von Praxisbeispielen des Sozial-Wissenschaftsladens (Bochum bzw. Köln) wird illustriert, wie Hochschulangehörige mit (Nicht-)Nutzer_innen und Fachkräften Sozialer Arbeit Forschung und Lehre gemeinsam gestalten und damit Impulse für soziale Innovationsprozesse in der Region geben können. Herausforderungen, Gelingensfaktoren und Chancen des partizipativen Wissen(schaft)stransfers werden diskutiert.

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Interview-Beitrag Jürgen Schneider

Bereits seit vielen Jahren arbeitet der Sozial-Wissenschaftsladen im Rahmen partizipativer Forschungsprojekte eng mit Expert_innen in eigener Sache zusammen. Stellvertretend für diese vertrauensvolle Zusammenarbeit berichtet Jürgen Schneider, Mitglied der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. und dem Armutsnetzwerk e.V., in diesem Interview von seinen Erfahrungen mit Partizipativer Forschung.

Schauen Sie sich hier das Interview an.

Projektbericht „Beteiligungsförderung ungehörter Interessen“

„Wie können in den Kölner Veedeln Beziehungen für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den stillen Gruppen aufgebaut werden, um die Basis für eine bedarfsorientierte Stadtteilentwicklung zu schaffen?“

Dieser Forschungsfrage sind die Master-Studierenden Johannes Alt, Eva Berg, Julian Bickmann, Vanessa Kohlhaas, Yannik Werkausen und Maike Wippermann in einem Lehrforschungsprojekt unter Leitung von Prof. Dr. Werner Schönig, in Kooperation mit der Kölner Freiwilligen Agentur und mit organisatorischer Unterstützung durch den Sozial-Wissenschaftsladen nachgegangen. Im Rahmen von quantitativen Straßenbefragungen mit Bürger_innen und leitfadengestützten Expert_innen-Interviews mit relevanten Akteur_innen vor Ort haben sie am Beispiel des Kölner Stadtteils Kalk  untersucht, welche Bedürfnisse bei den Anwohner_innen in Bezug auf den Stadtteil bestehen und wie sie diesbezügliche Beteiligungsmöglichkeiten wahrnehmen. Bei der Stadtteilkonferenz in Köln Kalk sowie beim Social Innovation Day 2022 der katho NRW, Abt  Köln stellten die Studierenden ihre Ergebnisse vor, darunter auch die von ihnen entwickelten zehn Grundsätze für eine gelingende Bürger_innen-Beteiligung.

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Das Transferforum Heimerziehung diskutiert Faktoren der Arbeitszufriedenheit und der Resilienz bei Fachkräften der Heimerziehung

Am 19. September 2022 tagte zum sechsten Mal das Transferforum Heimerziehung, das zweimal jährlich von Prof.‘in Sabrina Schmidt, Prof. Sebastian Böhm und Prof. Joachim Windolph in Kooperation mit dem Sozial-Wissenschaftsladen ausgerichtet wird. Anknüpfend an die letzte Veranstaltung diskutierten die Vertreter_innen der Hochschule mit Fach- und Leitungskräften aus der Praxis der erzieherischen Hilfen erneut das drängende Thema der Fachkräftegewinnung und -bindung. Nachdem im März externe Fachvorträge im Mittelpunkt standen, wurde das Thema dieses Mal aus empirischer Perspektive beleuchtet: Zwei Lehrforschungsprojekte des Masterstudiengangs „Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit“ der katho stellten ihre Ergebnisse vor. 

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5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung

Sozial-Wissenschaftsladen diskutiert mit Menschen in Armutslagen über armutsbezogene Themen aus dem Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW.

Unter dem Titel "5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung: NRW stellt sich neu auf – wir mischen mit! Weil sozial (lebens-)relevant ist!“ trafen sich am 4. August 2022 auf Einladung der Freien Wohlfahrtspflege NRW Expert_innen in eigener Sache. Zwei Kolleginnen des Sozial-Wissenschaftsladens engagierten sich im Vorfeld bei der Vorbereitung der Veranstaltung und kamen vor Ort mit den Beteiligten ins Gespräch.

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Der Sozial-Wissenschaftsladen auf der “Living Knowledge Conference“ in Groningen

Vom 28. Juni bis 1. Juli fand in Groningen (Niederlande) zum neunten Mal die internationale Konferenz der Wissenschaftsläden statt. Die Mitarbeiter_innen des Sozial-Wissenschaftsladens aus Bochum und Köln nahmen an verschiedenen Workshops, Vorträgen und Panel-Diskussionen teil, die sich dieses Jahr um das Thema "New Synergies in Research with and for Communities: To meet, to learn, to collaborate" drehten.

Nachdem auf der Vorkonferenz bereits Hintergrundwissen zu “Communiy-Based-Participatory-Research“ (CBPR) vermittelt und diskutiert wurde, gewährten die Vorträge auf der Hauptkonferenz Einblicke in unterschiedlichste partizipative Forschungsprojekte weltweit. Die diversen Workshops ermöglichten zudem das Kennenlernen und Ausprobieren neuer Methoden der CBPR sowie das Vernetzen mit den anderen Teilnehmenden über Landes- und Kontinentalgrenzen hinaus. Das Team des Sozial-Wissenschaftsladens – bestehend aus Projektleitung Benjamin Benz und Werner Schönig (Kerstin Walther konnte bedauerlicherweise nicht zur Konferenz mit anreisen) und den wissenschaftlichen Mitarbeiter_innen Franziska Myszor, Kevin Sachs und Annalena Weist – verteilte sich dabei auf unterschiedliche Arbeitsgruppen und Workshops, um besonders viele Anregungen für die praktische Arbeit mitzunehmen. Themen, die neben Best-Practice-Beispielen aufgegriffen wurden, waren z. B. Partizipation und Verschwörungstheorien, die Erstellung visueller, partizipativ erarbeiteter Werkzeuge und Grafiken im kulturellen Kontext, verschiedene Evaluationstools für partizipative Forschungsprojekte sowie die Zusammenarbeit von Wissenschaftsläden mit schwer erreichbaren Zielgruppen. Darüber hinaus wurden die Pausen genutzt, um sich persönlich kennenzulernen, Visitenkarten auszutauschen und Termine für die weitere Zusammenarbeit mit Kolleg_innen anderer Wissenschaftsläden auszumachen.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war für das Team des Sozial-Wissenschaftsladens schließlich die Poster-Präsentation, bei der das Team den Sozial-Wissenschaftsladen im Gespräch mit den anderen Konferenzteilnehmenden vorstellte. Getreu dem diesjährigen Titel der Konferenz lag der Fokus dabei auf der Entstehung neuer Synergien für eine nachhaltige Gesellschaft durch die partizipative Forschung, die der Sozial-Wissenschaftsladen an beiden Standorten realisiert.

Neben dem inhaltlichen Input und Wissenstransfer diente die Teilnahme an der Konferenz auch dem Team-Building: So konnten sich die Mitarbeitenden der beiden Standorte, Bochum und Köln, zum Teil endlich das erste Mal in Präsenz treffen und eine wirklich gute Zeit in Groningen verbringen!

 

 

Social Innovation Day

Ergebnispräsentation des Lehrforschungsprojekts zur “Beteiligungsförderung im Stadtteil Köln-Kalk“

Am 14. Juni 2022 fand erneut der "Social Innovation Day" an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) an der Abteilung Köln statt. In diesem Jahr lag der Fokus auf den Lehrforschungsprojekten des Masters “Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit“, die im Wintersemester 2020/21 gestartet und in diesem Sommersemester abgeschlossen wurden. Auch die Studierendengruppe von Prof. Dr. Werner Schönig, deren Forschungsprojekt in Kooperation mit der Kölner Freiwilligen Agentur (KFA) und unter organisatorischer Begleitung des Sozial-Wissenschaftsladens stattfand, stellte ihre Ergebnisse vor.

Ausgehend von der Forschungsanfrage der Kölner Freiwilligen Agentur (KFA), “Wie können in den Kölner Veedeln Beziehungen für eine nachhaltige Zusammenarbeit mit den Gruppen schwacher Interessen aufgebaut werden, um die Basis für eine bedarfsorientierte Stadtteilentwicklung zu schaffen?“, haben die Studierenden die Beteiligungsförderung am Beispiel des Stadtteils Köln-Kalk untersucht. Folgende Forschungsfragen waren dabei leitend:

Um diesen Fragen nachzugehen, hat die Forschungsgruppe zunächst mit relevanten Akteur_innen im Stadtteil gesprochen, bevor sie anschließend sowohl Bürger_innen-Befragungen sowie Expert_innen-Interviews mit zentralen Kalker Akteur_innen, wie z. B. den Sozialraumkoordinat_innen geführt hat.

Die Ergebnisse der Untersuchung spiegeln eine große Diversität an Eindrücken der Bürger_innen in Köln-Kalk sowie ein vielfältiges Verständnis von Beteiligung wider. Hinsichtlich prospektiver Beteiligungsverfahren konnten die Studierenden drei Kernbereiche ausmachen:

Für eine nachhaltige Beteiligungsförderung der Bürger_innen vor Ort sollte zudem die Eigeninitiative der Bürger_innen und ihre Solidarität untereinander gestärkt, mehr Räume der Begegnung geschaffen, Transparenz verbessert sowie bestehende Gremien und die informelle Beteiligung gestärkt werden.

 

 

Handreichung Partizipative Forschung in Leichter Sprache: "Gemeinsam forschen – Zusammen-Arbeit in der Wissenschaft"

Woher kommen die Ideen und Fragen für Forschungsprojekte? Wer darf an Forschung mitwirken und wer profitiert davon? Mit diesen Fragen ist der Sozial-Wissenschaftsladen tagtäglich konfrontiert. Der Sozial-Wissenschaftsladen hat eine Handreichung zu partizipativer Forschung veröffentlicht. Die Handreichung ist nun auch in Leichter Sprache verfügbar.

Sie ist hier als Download verfügbar oder als Printversion erhältlich.

Bei Interesse melden Sie sich gerne unter

sozial-wissenschaftsladen@evh-bochum.de

 

Gemeinsames Treffen mit der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V.

Sozial-Wissenschaftsladen am Standort Bochum

Am 25. und 26. April 2022 planten Prof. Dr. Benjamin Benz (Projektleiter des Sozial-Wissenschaftsladens), Ilse Kramer (Mitglied der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., Regionalgruppe Mitte) und Niklas Willrodt (Absolvent der EvH RWL in Bochum) ein Zusammenkommen der Selbstvertreter_innen, Vertreter der Diakonie Düsseldorf und der Projektmitwirkenden. An dem Austausch nahmen 17 Personen teil.

Ein großes Haus mit Rutsche vom Balkon des. 1. Obergeschosses ist das Erste, was beim Betreten des Geländes des Zentrums für Interkulturelle Bildung Berchum (ZiBB) in Hagen-Berchum ins Auge sticht. Davor versammeln sich bereits eine Handvoll Personen, die zum Teil eine lange Anreise hinter sich haben. Die Teilnehmenden kommen u. a. aus Mainz, Düsseldorf, Berlin, Köln, Freistatt, Pforzheim und Recklinghausen, um an dem Treffen zwischen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. und den Projektbeteiligten der Diakonie Düsseldorf und des Sozial-Wissenschaftsladens teilzunehmen. Nach längerem Pausieren findet damit nun endlich wieder eine Zusammenkunft in Präsenz statt und ermöglicht es, auch bislang unbekannte und neue Gesichter in der Runde vorzustellen.

Neben der Idee, innerhalb der zwei Tage Raum für Austausch, Kennenlernen und gemütliches Beisammensitzen zu ermöglichen, galt es auch thematisch weiterzuarbeiten und bisherige Ergebnisse zu präsentieren und zu diskutieren. Niklas Willrodt stellte gemeinsam mit Benjamin Benz die Ergebnisse der Arbeit zum Thema “Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen in Deutschland –  förderliche und hinderliche Faktoren einer Regionalisierung“ vor. Niklas Willrodt ist ehemaliger Student der Sozialen Arbeit an der EvH RWL in Bochum und hat im Rahmen seiner Bachelor-Thesis zum Thema Selbstvertretung wohnungsloser Menschen geforscht. Fragen, die er in einem partizipativen Prozess gemeinsam mit den Anfragenden entwickelt hat und seine Arbeit bestimmt haben, sind folgende:

Grundlage für die Entwicklung und Auswahl der Forschungsfragen ist die Planung des bundesweiten Ausbaus der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. Der Ausbau erfolgt durch drei Regionalgruppen: Süd, Nord und Mitte. Der Aufbau der Regionalgruppe Mitte wird durch die Diakonie Düsseldorf unterstützt. In Persona ist Kai Lingenfelder als Ansprechpartner und Projektunterstützer der Diakonie Düsseldorf bei dem Treffen anwesend.

Als Ergebnis stellte Niklas Willrodt Auszüge aus Interviews mit Expert_innen aus Erfahrung und Expert_innen als Fachkräften vor und zur Diskussion frei. Nach einem Überblick über die Methodik der Arbeit wurden relevante Zitate, eingeordnet in förderliche und hinderliche Faktoren, besprochen. Es fand ein intensiver Austausch statt; mal gab es überwiegend Zustimmung und Ergänzungen um die eigene Erfahrung, mal aber auch Diskussionen. So war sich beispielsweise die Selbstvertretung einig, dass der Begriff der Führung im Kontext der Wohnungslosenhilfe als unpassend und fremdbestimmt empfunden würde und lieber der Begriff Unterstützung genutzt werden solle. Es wurde auch festgestellt, dass die fundamentalen und weitgehend gleichen Grundinteressen eine besonders relevante Ressource für die erfolgreiche Umsetzung einer Selbstvertretung darstellen, da diese eine gemeinsame Grundlage für Forderungen schaffen.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Grillen und anschließendem Lagerfeuer.

Am nächsten Tag besuchte die Gruppe das Wohnheim des CVJM-Sozialwerks in Hagen – ein Wohnheim, in dem Männern in besonderen sozialen Schwierigkeiten eine Unterkunft, Verpflegung und psychosoziale Betreuung geboten werden. Selbstvertreter_innen und Fachkräfte der Einrichtung konnten einander so kennen lernen und erste Kontakte für die Zukunft knüpfen.

Das Treffen wurde mit einer Planungsrunde der Regionalgruppe Mitte sowie einem gemeinsamen Imbiss beendet und die Teilnehmenden sind – mit vielen neuen Inputs, Denkanstößen und Verabredungen für die zukünftige Zusammenarbeit – in unterschiedliche Richtungen Deutschlands wieder abgereist.

Weiterführende Links:

selbstvertretung-wohnungsloser-menschen.org

www.eastwesteast.de/zib-berchum-buchungen

cvjm-hagen-sozialwerk.de

 

Transferforum Heimerziehung: “Es ist fünf nach zwölf“

Das Transferforum diskutiert das drängende Thema der Fachkräftegewinnung und -bindung

Am 17. März 2022 tagte zum fünften Mal das Transferforum Heimerziehung, das zweimal jährlich von Prof.‘in Sabrina Schmidt, Prof. Sebastian Böhm und Prof. Joachim Windolph in Kooperation mit dem Sozial-Wissenschaftsladen ausgerichtet wird. In diesem Rahmen diskutierten die Vertreter_innen der Hochschule mit Fach- und Leitungskräften aus der Praxis der erzieherischen Hilfen das drängende Thema der Fachkräftegewinnung und -bindung. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Vorträge von Daniel Kieslinger vom Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e. V. und von Dr.‘in Linda Averbeck von der Fachhochschule Südwestfalen.

Der Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Zusätzlich erhöhen die Umsetzung der im SGB VIII verankerten inklusiven Lösung, der Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung und komplexer werdende Hilfesettings die Anforderungen an die bestehenden Mitarbeiter_innen. Diese Herausforderungen hat Daniel Kieslinger (BVkE) in seinem Vortrag aus Sicht eines Bundesverbandes aufgegriffen und die Imagekampagne “Challenge accepted“ des BVkE vorgestellt. Die Kampagne soll junge Menschen für das Berufsfeld der stationären Erziehungshilfen gewinnen. Im Zuge dessen haben die Teilnehmenden des Transferforums verschiedene Wege zur Fachkräftegewinnung und diesbezügliche Veränderungen der letzten Jahre diskutiert. Neben der Gewinnung über Praktika und Praxissemester, wurde vor allem die wachsende Rolle von Social Media als neues Medium zur Ansprache und Werbung potentieller Mitarbeitenden hervorgehoben. Erschwert werden die innovativen Bemühungen der Einrichtungen jedoch durch restringierende Rahmenbedingungen und fehlende politische Unterstützung. Um die anspruchsvolle Arbeit in der Heimerziehung weiterhin auf hohem fachlichen Niveau in Zeiten des sich zunehmend verschärfenden Fachkräftemangels erbringen zu können, bedarf es u. a. verstärkte Investitionen in Ausbildung sowie gesellschaftliche und damit auch monetäre Anerkennung.

Die Bindung von Fachkräften wurde anschließend von Dr.‘in Linda Averbeck (FH Südwestfalen) aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet. Die Ergebnisse ihrer Commitment-Forschung zu Mitarbeiter_innenbindung in der Kinder- und Jugendhilfe deuten darauf hin, dass affektive Bindungsmerkmale (versus normative und kalkulatorische) die am stärksten ausgeprägte Commitment-Dimensionen in der Kinder- und Jugendhilfe und somit konstitutiv für eine langfristige Bindung sind. Ein hohes affektives Commitment kennzeichnet geteilte Norm- und Wertevorstellungen, Gefühle von Zugehörigkeit und Wertschätzung, Zusammengehörigkeit mit den Kolleg_innen und eine ausgeprägte Identifikation mit dem Arbeitsfeld. Um Fachkräfte im Handlungsfeld zu gewinnen und langfristig binden zu können, ist demnach ein Fokus auf affektive Bindungsmerkmale förderlich. In der Praxis lässt sich dies im Rahmen eines wertschätzenden Führungsstils auf der Ebene der einzelnen Personalverantwortlichen und der gesamten Einrichtungsleitung realisieren. Zusätzlich sollte das Arbeitsklima gefördert, das Einrichtungsprofil geschärft und die teaminterne Konzeptentwicklung vorangetrieben werden. Wenn zudem eine stärkere Ressourcenorientierung und personenbezogene Maßnahmen praktische Umsetzung erfahren, kann eine nachhaltige Mitarbeiter_innenbindung etabliert werden.

Zum Abschluss wurde ein Ausblick auf das nächste Transferforum Heimerziehung gegeben, das am 19. September 2022 stattfinden und an diese Veranstaltung anknüpfen wird. Aus empirischer Perspektive wird das Thema erneut aufgegriffen. Zwei Lehrforschungsprojekte des Master-Studiengangs “Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit“ werden ihre Ergebnisse vorstellen: Die Forschungsgruppe um Prof.‘in Sabrina Schmidt und Prof. Sebastian Böhm thematisiert die Mitarbeitenden-Zufriedenheit im Sozialwesen, während das Projekt von Prof.‘in Karla Verlinden und Teresa Frank der Frage nachgeht, was Fachkräfte der Heimerziehung bewegt, zu kündigen oder zu bleiben bzw. inwiefern die persönliche und institutionelle Resilienz den Verbleib von Fachkräften in der Heimerziehung beeinflusst. 

 

Transferclip als neues Format zur Ergebnisdarstellung von Forschungsarbeiten

Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit untersuchte Johanna Dewald die Nutzung des öffentlichen Raumes in Köln Humboldt-Gremberg aus Anwohner_innen-Perspektive.

Die Forschung fand in Kooperation mit der zuständigen Sozialraumkoordination statt und wurde vom Sozial-Wissenschaftsladen organisatorisch betreut. Als Transferformat ist zusätzlich zum Transferposter als neues Format ein Transferclip entstanden, in dem die beteiligten Akteur_innen die Ergebnisse vorstellen und die Kooperation reflektieren.

Perspektivische Lösungsansätze bei Wohnungslosigkeit nicht anspruchsberechtigter EU-Zuwander*innen – eine kritische Reflexion anhand einer qualitativen Befragung von Fachkräften der Sozialen Arbeit

Die Wohnungslosigkeit von nicht anspruchsberechtigten EU-Zuwander_innen wird in Politik und Gesellschaft als zunehmende Herausforderung wahrgenommen.

Seitdem 2016 die Vorzüge der EU-Freizügigkeit durch einen Leistungsausschluss von Sozialhilfeleistungen nach SBG II und SGB XII durch den deutschen Staat stark eingeschränkt wurden, hat sich die Situation dieser Menschen zunehmend verschlechtert. Es entstehen Problemlagen durch sprachliche Barrieren, komplexe Lebenslagen, eine Unkenntnis hinsichtlich des deutschen Sozial- und Hilfesystems, den erschwerten Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt und rechtliche Vorgaben. Mittellosigkeit und eine damit verbundene Perspektivlosigkeit führen zu einer vermehrten Inanspruchnahme von niedrigschwelligen Angeboten in der Wohnungslosenhilfe bis hin zum Nächtigen im öffentlichen Raum. Diese prekäre Lebenssituation hat sich durch die Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kontext der Corona-Pandemie nun noch zusätzlich verschärft.

An dieser Schieflage setzt die Bachelor-Thesis der katho-Studentin Ruth Kaminski an. Im Rahmen qualitativer Expert_innen-Interviews mit Fachkräften der Sozialen Arbeit wurden perspektivische Lösungsansätze bei Wohnungslosigkeit nicht anspruchsberechtigter EU-Zuwander_innen generiert, die im Folgenden komprimiert dargestellt und diskutiert werden.

Auf politischer Ebene wird ein Potenzial in dem Ausbau der Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern gesehen. Durch finanzielle Unterstützung und eine Erweiterung der Hilfsangebote Sozialer Arbeit vor Ort könnten die Lebensbedingungen in den Herkunftsländern verbessert und so mögliche Push-Faktoren der Migration geschwächt werden.    
Um politisch Veränderungen bewirken zu können und der ausgeprägten Stigmatisierung der Zielgruppe entgegenzuwirken, muss eine intensive Lobbyarbeit betrieben werden. Solche Interessensvertretungen bieten die Chance, politisch Druck auszuüben und schwache Interessen sichtbar zu machen – und dies auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene. Vor allem die Profession der Sozialen Arbeit sollte diesbezüglich in die Pflicht genommen werden, die Interessen der Wohnungslosen zu vertreten und in die Politik zu tragen.
Im politischen Handlungsfeld der Stadtplanung ist ein thematischer Fokus auf die Konzeptentwicklung für gerechten Wohnraum zu legen, wenn die Situation der Zuwander_innen nachhaltig verbessert werden soll.            

Die bereits genannten Lösungsansätze stellen zugleich systematische Veränderungen dar, die auch auf gesellschaftlicher Ebene einen Wandel bewirken können. Aktuell verhindert das System eine erfolgreiche Integration der Zielgruppe. Durch Einzelmaßnahmen, wie jene oben, kann diese jedoch vorangetrieben werden. Weitere Lösungsansätze auf gesellschaftlicher Ebene können zudem eine interkulturelle Öffnung fördern, die wiederum einen Wendepunkt für die Situation nicht anspruchsberechtigter EU-Zuwander_innen darstellen kann.             
In diesem Zusammenhang spielt Sprache eine entscheidende Rolle. Da Sprach- und Integrationskurse aufgrund rechtlicher Bestimmungen für die Zielgruppe nicht kostenlos zugänglich sind, muss ein Fokus auf den Ausbau muttersprachlicher Streetwork- und Beratungsangebote gelegt werden. Neben der Sprache wird in den Ergebnissen vor allem eine kulturelle Barriere deutlich. Auf Seiten der Fachkräfte können interkulturelle Sensibilisierungskurse dabei helfen, intrinsische Vorurteile abzubauen und die Nähe zu ihren Adressat_innen zu erhöhen. So kann Vertrauen aufgebaut werden, das für die Wirksamkeit der Hilfeleistung in der Sozialen Arbeit von zentraler Bedeutung ist.

Die Politik ist dazu aufgerufen, den Anliegen der Sozialen Arbeit Gehör zu schenken und kooperativ mit ihr zusammenzuarbeiten. Um allerdings eine langfristige Verbesserung der Lebenssituation der nicht anspruchsberechtigten wohnungslosen EU-Zuwander_innen zu erzielen, bleibt eine Gesetzesänderung, die einen Zugang zu Sozialhilfeleistungen ermöglicht, der aussichtsreichste und gleichzeitig herausforderndste Ansatz. Einen Schritt in diese Richtung kann die erwähnte Maßnahme der Intensivierung von Lobbyarbeit darstellen, wodurch wiederum Druck auf die politischen Akteur_innen ausgeübt werden kann. Neben den Möglichkeiten der interkulturellen Öffnung wird in dieser Maßnahme die vielversprechendste Perspektive gesehen. Die vorliegende Lektüre kann somit gleichermaßen als Appell an die Profession der Sozialen Arbeit verstanden werden, sich aktiv für die schwachen Interessen der Zielgruppe einzusetzen.  

 

Beteiligungsförderung im Stadtteil Köln- Kalk – aus dem Masterstudiengang "Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit"

Anfang 2021 trat Herr Schöffmann von der Kölner Freiwilligen Agentur (KFA) mit seiner Anfrage an den Sozial-Wissenschaftsladen heran: Wie können formale Beteiligungsverfahren gestaltet werden, damit auch Menschen einbezogen werden, die aktuell (noch) nicht erreicht werden?

Johannes Alt, Eva Berg, Julian Bickmann, Vanessa Kohlhaas, Yannik Werkhausen und Maike Wippermann beschäftigen sich seit März 2021 in einem Lehrforschungsprojekt im Rahmen des Masterstudiengangs Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit mit dieser Thematik. Aus forschungspragmatischen Gründen erfolgte eine Eingrenzung des Forschungsvorhabens auf den Stadtteil Kalk, der einer von derzeit drei Modellstadtteilen ist, in dem Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt werden. In gemeinsamen Gesprächen entwickelten sie eine Forschungsfrage mit dem Fokus auf den Bedürfnissen sowie dem Beteiligungserleben der Bürger_innen in Kalk, um daraus im nächsten Schritt Erkenntnisse für Beteiligungsverfahren ableiten zu können.      
Hierzu führte das Forschungsteam zunächst Gespräche mit einigen engagierten Akteur_innen in Kalk und daran anknüpfend wurde eine Feldphase in Form von Straßenbefragungen durchlaufen. Für die letzte praktische Phase werden nun Expert_innen interviewt, die zu den Themen "Beteiligung" und "Bedarfe der Kalker Bürger_innen" Einblicke in ihre praktische Tätigkeit und professionelle Perspektive bieten können.

 

Altersarmut - Ein Forschungsprojekt aus dem Masterstudiengang "Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit" 2020/21

Altersarmut ist in Deutschland aktuell eher ein Randthema der Armutsdiskussion, wird aber voraussichtlich in den nächsten Dekaden stark an Bedeutung in Praxis und Forschung zunehmen.

Da das Feld der Altersarmen sehr heterogen geworden ist und auch nach Einführung der Grundsicherung im Alter die Lebenslagen der Betroffenen stark restringiert sind, fragt das Projekt danach, wie konkret die Armutslage erlebt wird und welche Bewältigungsaufgaben sich den Betroffenen stellen. Diese Prozesse können auch als Lernaufgaben interpretiert und sollten durch die Soziale Arbeit konzeptionell und methodisch angegangen werden. 

Die Studierenden Pia Friedrichs, Marie Köhler, Nico McCreadie, Lukas Nieß und Jooke Unrasch haben sich unter Leitung von Prof. Dr. Werner Schönig und Anna Liza Arp vom Sozial-Wissenschaftsladen gemeinsam mit ihrem Praxispartner Dietmar Saxler der Seniorenberatung Zu Huss e.V. im Rahmen des Forschungsprojektes mit dieser Thematik beschäftigt. Im Rahmen eines Research Talks während des Social Innovation Camps 2021 stellten die Studierenden ihre Ergebnisse vor. Neben der theoretischen Auseinandersetzung umfassten diese eine empirische Bestandsaufnahme bestehender Handlungsansätze, Angebote und Formen der Intervention sowie eine Impuls-Chart mit Ideen und konzeptionellen und methodischen Herangehensweisen für Sozialarbeiter_innen, die in Kontexten von Altersarmut tätig sind.

 

4. Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens

Mitte November fand an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen Lippe (EvH RWL) in Bochum die vierte Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens statt. Der Beirat setzt sich aus Vertreter_innen von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen, kirchlichen Wohlfahrtsverbänden, öffentlichen Behörden sowie der Wissenschaft zusammen.

Zu Beginn stellten sich die beiden neuen Transferreferent_innen im Sozial-Wissenschaftsladen – Franz Falk an der EvH RWL in Bochum und Annalena Weist an der katho in Köln – vor. Des Weiteren wurde ein Rückblick auf das vergangene vierte Projektjahr gegeben, wobei besondere Aktivitäten, ausgewählte Projekte und der Evaluationsbericht des Sommersemesters 2021 genauer vorgestellt wurden. Zudem erfolgte ein Update zum Sammelband „Wissenschaftsläden in der Sozialen Arbeit – Partizipative Forschung und soziale Innovationen“, der voraussichtlich Ende nächsten Jahres im Beltz-Juventa-Verlag erscheinen wird. Zentrales Thema der vierten Beiratssitzung waren Perspektiven zur inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung des Sozial-Wissenschaftsladens. Die Beiratsmitglieder brachten hierzu vielfältige Impulse und Vorschläge ein, die nun in die weitere Entwicklung miteinfließen.

Stellenwechsel im Sozial-Wissenschaftsladen

Seit dem 18.10.2021 arbeitet Annalena Weist als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Pilotprojekt Sozial-Wissenschaftsladen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho), Abteilung Köln.

Die Absolventin des interdisziplinären Masterstudiengangs “Mehrsprachigkeit und Bildung“ (Universität Hamburg) hat bereits an der Schnittstelle von Erziehungswissenschaft und Linguistik gearbeitet und schließt damit sehr gut an das Themenfeld partizipative Forschung an. Im Sozial-Wissenschaftsladen ist Frau Weist nun in einem Pilotprojekt tätig, in dem gemeinsame Forschungsvorhaben mit der Zivilgesellschaft und der Praxis des Sozial- und Gesundheitswesens konzipiert und durchgeführt werden. Frau Weist steht interessierten Kooperationspartner_innen innerhalb und außerhalb der Hochschule als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Als neue Mitarbeiterin folgt Frau Weist auf Katharina Lutz, die das Pilotprojekt gemeinsam mit Prof. Werner Schönig am Kölner Standort aufgebaut hat. Wir wünschen Frau Lutz alles Gute und freuen uns im Team auf die gemeinsame Arbeit mit Frau Weist. 

 

Transferforum Heimerziehung diskutiert den Umgang mit sogenannten "Systemsprenger_innen"

Am 29. September 2021 tagte zum vierten Mal das Transferforum Heimerziehung, das von Prof.'in Sabrina Schmidt, Prof. Sebastian Böhm und Prof. Joachim Windolph in Kooperation mit dem Pilotprojekt Sozial-Wissenschaftsladen ausgerichtet wurde. Im Fokus stand die Frage nach passenden Einrichtungen und Hilfeangeboten für sogenannte "Systemsprenger_innen". Dazu tauschten sich die Vertreter_innen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho), Abt. Köln, mit Fachkräften aus der Praxis aus.

Gegenstand der Diskussion waren einerseits die Ergebnisse des Lehrforschungsprojekts des Masterstudiengangs "Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit", in dem die Nutzer_innen selbst, d.h. die Kinder- und Jugendlichen, nach ihrer Lebensgeschichte befragt wurden. Hier berichteten die Studierenden Alina Merk und Lea Welzel, dass das Passungsverhältnis zwischen der biographischen Handlungsstruktur eines jungen Menschen und dem jeweiligen Hilfeangebot der Kinder- und Jugendhilfe für den erfolgreichen Umgang mit “Systemsprenger_innen“ zentral sei. Damit gewinne auch ein diagnostisches Fallverstehen an Bedeutung, das in der Praxis bisher jedoch selten durchgeführt wird.

In diesem Zusammenhang präsentierte das Transferforum Heimerziehung einen innovativen Ansatz des Neukirchener Erziehungsvereins: Melanie Klein, Dörthe Stötzel und Nina Wiesner von Haus Elim berichteten über ein diagnostisches Assessment, das sowohl psychologische als auch sozialpädagogische Informationen aus narrativen Interviews berücksichtigt. Die Mädchen und jungen Frauen im Alter von 13 bis 21 Jahren, deren Leben häufig von sexuellen und gewalttätigen Missbrauchserfahrungen geprägt ist, bringen sich damit aktiv ein und erfahren im Rahmen der Auswertung eine besondere Form der Psychoedukation, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.

Die Teilnehmer_innen des Transferforums Heimerziehung waren sich abschließend einig: Partizipation ist für die Kinder- und Jugendhilfe zentral. Gerade im Umgang mit sogenannten “Systemsprenger_innen“ bleibt es eine wesentliche Aufgabe, ein Hilfebewusstsein zu schaffen und gleichzeitig für individuelle Bedürfnisse und strukturelle Handlungsoptionen der Jugendlichen Sorge zu tragen.

Titelbild von links oben an: Prof. Dr. Joachim Windoph, Katharina Lutz (Sozial-Wissenschaftsladen), Prof. Dr. Sabrina Schmidt, Katja Satara-Laumen (Haus St. Stephanus), Marga Giesen (Haus Nazareth, Stiftung die gute Hand), Sascha Dinspel (Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft St. Ansgar), Alina Merk und Lea Welzel (Masterstudierende "Innovationsmanagement in der Sozialen Arbeit"), Christina Böhler (AWO der Sommerberg), Martina Heininger (AWO der Sommerberg), Dörthe Stötzel, Nina Wiesner und Melanie Klein (Haus Elim), Prof. Dr. Sebastian Böhm

Redaktionssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens

Kurz vor der Sommerpause wurde im Sozial-Wissenschaftsladen intensiv weiter an dem Sammelband "Wissenschaftsläden in der Sozialen Arbeit. Partizipative Forschung und soziale Innovationen" gearbeitet, der 2022 bei Beltz Juventa erscheinen wird.

So traf sich das Herausgeber_innen-Team am 17. Juli 2021 zu einer ganztägigen Redaktionssitzung. Dabei wurden bisher eingegangene Beiträge aus Theorie, Praxis und Zivilgesellschaft diskutiert. Der Sozial-Wissenschaftsladen knüpft in der Publikation einerseits an die aktuellen Fachdiskurse zu partizipativer Forschung und sozialen Innovationen an. Anderseits werden Erfahrungen der Science Shop Community mit sozialwissenschaftlichem Fokus aus dem In- und Ausland vorgestellt. In diesem Zusammenhang werden auch eigene Erfahrungen und Ergebnisse partizipativer (Lehr-)Forschungsprojekte im
Sozial-Wissenschaftsladen dokumentiert. Bis zum Herbst werden die Autor_innen nun ihre Artikel überarbeiten, sodass das Herausgeber-Team den Sammelband bis Jahresende finalisieren kann.

Der Sozial-Wissenschaftsladen zu Gast an der Tagung der Fachhochschule Nordwestschweiz

Für den 20. August 2021 hatte die Fachhochschule Nordwestschweiz(FHNW) in Olten, Schweiz, Vertreter_innen aus Praxis und Wissenschaft zur Fachtagung “Aus Innovationen lernen“ eingeladen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Sozial-Wissenschaftsladen Anna Liza Arp und Katharina Lutz gestalteten den Vertiefungsworkshop “Innovation fördern“ mit. Sie stellten Erfahrungen ihres Pilotprojekts im Bereich partizipativer Forschung vor und illustrierten anhand von Projektbeispielen, wie dieser Ansatz soziale Innovationsprozesse im regionalen Umfeld der Hochschule anstoßen und mitgestalten kann. Anschließend wurde mit weiteren Referent_innen des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF) Freiburg und von CURAVIVA Schweiz diskutiert. Auf großes Interesse stieß die Handreichung des Sozial-Wissenschaftsladens “Gemeinsam Forschung gestalten“ bei Teilnehmenden aus der Schweiz und Deutschland.

Weitere Informationen zur Tagung: https://www.fhnw.ch/plattformen/soziale-innovation/

Präsentation des Sozial-Wissenschaftsladens PDF (2 MB)

Studie zu Sozialpässen in NRW – Thesispreis in Kooperation mit dem Sozial-Wissenschaftsladen im Verlag Babara Budrich veröffentlicht

Mit einem Sozialpass soll Men­schen in Armutslagen die Teilhabe am gesell­schaftlichen und kulturellen Leben ermöglicht werden. Sozialpässe berechtigen dazu, vergüns­tigt Kultur- und Freizeitangebote sowie weitere Dienstleistungen in den jeweiligen Kommunen zu nutzen. Darüber, welche Formen von Sozial­pässen es gibt und wie verbreitet sie in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind, gab es jedoch bisher kaum empirische Daten.

Diese Forschungslücke wurde vom Netzwerk von Menschen mit Armutserfahrungen in NRW an den Sozial-Wissenschaftsladen der katho, Abt. Köln herangetragen. Daraufhin vermittelte das Pilotprojekt die Forschungsanfrage an die Masterstudentin Anna Liza Arp, die das Anliegen der Selbstvertretung zum Ausgangspunkt für ihre Masterthesis machte.  Auch bei der Interpretation der Forschungsergebnisse brachten sich die Expert_innen in eigener Sache ein.

In Anna Liza Arps Studie werden in einem ersten Schritt theoretische Grundfragen rund um Armut und Teilhabe geklärt und unterschiedliche Typen von Sozialpässen theoretisch hergeleitet. Anschließend werden in einer strukturierten Recherche die empirische Verbreitung von Sozialpässen und unterscheidbaren Sozialpasstypen in NRW erhoben. Die Ergebnisse dieser Recherche werden tabellarisch dargestellt und mithilfe eines Mapping-Verfahrens visualisiert. Diese Untersuchung von Sozialpässen und ihren typischen Ausprägungen in NRW stellt die erste ihrer Art dar und legt mit der empirischen Erhebung von Sozialpasstypen den Grundstein für eine weitere Erforschung kommunaler Teilhabeförderung.

Die herausragende Studienabschlussarbeit wurde im Jahr 2020 mit dem Thesispreis des Fachbereichs Sozialwesens der katho, Abt. Köln ausgezeichnet. Nun ist die Arbeit im Verlag Barbara Budrich erschienen.

Waschzettel zur Publikation (pdf, 150 KB)

Wohnungslos sein während der Corona-Pandemie

Die Covid-19-Pandemie erschwert zurzeit die Kernarbeit des Sozial-Wissenschaftsladens: die gemeinsame Forschung von Anfragenden aus Praxis und Zivilgesellschaft, Studierenden und Lehrenden. Anna Liza Arp und Jana Offergeld, Mitarbeiterinnen der beiden Standorte Köln und Bochum, lassen sich aber nicht entmutigen.  

Seit März probieren sie verschiedene, neue Formate, um mit den Kooperationspartner_innen aus Praxis und Zivilgesellschaft in Kontakt zu bleiben. So kann der Sozial-Wissenschaftsladen weiterhin spannende Themen und Fragestellungen an die Studierenden und Lehrenden der Evh R-W-L und KatHO Köln vermitteln.

Am 15. Oktober veranstalteten beide Standorte (Köln & Bochum) einen gemeinsamen Workshop mit Mitgliedern und Verbündeten der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen (http://www.wohnungslosentreffen.de/). Auf dem digitalen Treffen via Zoom ging es um die aktuelle Situation wohnungsloser Menschen in der Pandemie. Die Selbstvertreter_innen berichteten von geschlossenen Angeboten der Wohnungslosenhilfe, einer verspäteten Kältehilfeplanung und der Sorge vor den zukünftigen Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise. Sie benannten aber auch andere, nicht direkt pandemiebezogene Herausforderungen.

Aus den vielen genannten Herausforderungen kristallisieren sich inbesondere zwei Themen heraus, die der Sozial-Wissenschaftsladen als Anfragen aufgenommen hat: die politische Instrumentalisierung von Angebote der Wohnungslosenhilfe durch Akteur_innen der Neuen Rechten sowie die Ausgrenzung von Menschen ohne deutschen Pass in Notübernachtungsstellen und anderen Unterkünften. Diese Anfragen werden in den kommenden Wochen an interessierte Studierende vermittelt und sollen in gemeinsamen Forschungsprojekten mit der Selbstvertretung münden.

Corona trifft die Armen hart

Wer sich in finanzieller Not befindet, hat weniger Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren, hat mehr Stress und kämpft öfter mit schlechten Wohnverhältnissen. Die Corona-Pandemie macht wieder einmal deutlich, wie sehr sich prekäre Lebensumstände auf die Gesundheit auswirken können. Beim dritten Treffen von Menschen mit Armutserfahrungen, veranstaltet von der Freien Wohlfahrtspflege NRW am 02. Juli 2020, kamen in Köln Betroffene mit Gesundheits- und Politikexperten ins Gespräch. Der Sozial-Wissenschaftsladen war dabei.

Die ausführliche Meldung über die Veranstaltung finden Sie hier

Veröffentlichung des Thesispreises 2019 – "Einsatz von VR-Technologien in der Senior*innenarbeit"

Milena Feldmann veröffentlicht den 5. Band der Reihe "Thesispreis" des Fachbereichs Sozialwesen der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW), Abteilung Köln. Die Arbeit wurde eng durch den Sozial-Wissenschaftsladen Köln begleitet.

Mit ihrer Untersuchung des Einsatzes von Virtual-Reality-Technologie in der Senior_innenarbeit greift Milena Feldmann ein Thema auf, das die Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit gleichermaßen herausfordert. Das Forschungsvorhaben wurde eng durch den Sozial-Wissenschaftsladen der KatHO NRW, Abteilung Köln begleitet und ausgehend vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln realisiert. In engem Austausch mit den Praxisvertreter_innen sowie Prof.‘in Dr. Julia Steinfort-Diedenhofen wurde die Forschungsfrage gemeinsam erarbeitet. Zudem stellte Frau Feldmann die Forschungsergebnisse in der Praxis zur Diskussion. Somit wird in dieser Bachelor-Thesis der Theorie-Praxis-Transfer auf vorbildliche Weise realisiert. Die Arbeit wurde mit dem Thesispreis 2019 des Fachbereichs Sozialwesen an der KatHO NRW, Abteilung Köln, ausgezeichnet. Wir haben Milena Feldmann zu ihrer Veröffentlichung befragt.

Wenn Kinder und Jugendliche Hilfesysteme „sprengen“

Was tun bei sogenannten „Systemsprengern“? Welche Angebote und hilfreichen Ansätze gibt es? Mehrere Praxisvertreter_innen der stationären Hilfen zur Erziehung haben sich diese Fragen gestellt. Bachelorstudentin Juliana Berth hat sich in ihrer Abschlussarbeit diesen Fragen gewidmet – die Ergebnisse liegen nun vor.

Unter „Systemsprenger“ versteht man Kinder und Jugendliche, die Erziehungshilfemaßnahmen und andere Gesellschaftssysteme vor allem durch massive Verhaltensstörungen „sprengen“ und dadurch mehrere Einrichtungswechsel und Abbrüche erleben. Das ist ein komplexes Phänomen – schwierige Umfeldbedingungen und eine Vielzahl an Belastungen spielen hier eine Rolle.

Immer wieder stehen Fachkräfte vor der Herausforderung, einen geeigneten und professionellen Umgang mit „Systemsprengern“ zu finden. Juliana Berth zeigt in ihrer Abschlussarbeit, dass für die Gestaltung hilfreicher Hilfeprozesse viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Vor allem Angebote, die flexibel, individuell, passgenau und nach dem Bedarf des Einzelfalls konzipiert sind, machen einen gelingenden Hilfeprozess aus. Dabei identifiziert sie Individualpädagogische Maßnahmen nach §35 SGB VIII als besonders passende Hilfeform für „Systemsprenger“.

Individualpädagogische Maßnahmen richten sich an Kinder und Jugendliche, für die andere Angeboten der erzieherischen Hilfen „gescheitert“ sind. Sie bieten unter Einbeziehung der jeweiligen Biografien, Lebensumstände und Ressourcen, individuelle Hilfen an. Ihre Recherche ergibt, dass insgesamt bundesweit 79 Einrichtungen Mitglieder der Verbände AIM und be sind. Die AIM(Bundesarbeitsgemeinschaft Individualpädagogik e.V.) und der be (Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V.) sind Zusammenschlüsse von Trägern, Einrichtungen, Initiativen und Privatpersonen mit individualpädagogischer Ausrichtung. Berths Fazit: Individualpädagogische Angebote müssten noch weiter ausgebaut und bundesweit flächendeckend verbreitet werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der dazugehörigen Posterpräsentation.

Wirkung messen – aber wie?

Höhere Chancengleichheit für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte: Die Masterstudentin Hannah Grau erarbeitet im Rahmen ihrer Abschlussarbeit ein Wirkungsmodell für das Botschafter_innenprojekt von Coach e.V.

Im Botschafter_innen-Projekt von Coach e.V. engagieren sich Jugendliche und junge Erwachsene, die sich intensiv mit verschiedenen Themen aus ihrer Lebenswelt als Schüler_innen, sowie der Politik- und Demokratiebildung beschäftigen. Innerhalb dieses Projektes finden regelmäßige Treffen und Events mit Politiker_innen, Aktivist_innen, Zeitzeug_innen zu verschiedenen Fragestellungen statt. Die Teilnehmer_innen lernen bildungs- und oder sozialbedingte Ungleichheiten abzubauen, eigene Diskriminierungserfahrungen zu reflektieren und Handlungsfähigkeit für partizipative Prozesse zu erlangen.

Doch wie kann die Wirkung des Projekts gemessen werden?

Anfang des Jahres wendete sich Coach e.V. mit dieser Frage an den Sozial-Wissenschaftsladen. Nach kurzer Zeit erklärte sich die Studentin Hannah Grau bereit, die Anfrage in ihrer Masterthesis zu bearbeiten. Die Abschlussarbeit setzte sich dementsprechend mit dem Thema „Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit“ auseinander. Ausgehend von den Zielen des Projekts entwickelte Hannah Grau gemeinsam mit den Mitarbeiter_innen des Botschafter_innenprojekts ein Wirkungsmodell. Die entwickelten Indikatoren werden nun von Coach e.V. für die Projektevaluation genutzt. Die Ergebnisse der Arbeit werden zeitnah in Form eines Posters veröffentlicht.

 

Anspruch und Wirklichkeit beim Seiteneinstieg von jungen Geflüchteten in den Beruf

Die Integration in den Arbeitsmarkt ist eine wichtige Herausforderung für die gesellschaftliche Teilhabe von jungen Geflüchteten. Junge Geflüchtete werden dabei von den Jugendmigrationsdiensten begleitet und unterstützt. Doch was sind eigentlich Faktoren für einen erfolgreichen Seiteneinstieg? Dieser Frage haben sich Studierende das Masterstudiengangs „Forschung und Innovation“ gemeinsam mit Partner_innen aus der Praxis in einem Forschungsprojekt gewidmet. Der Sozial-Wissenschaftsladen hat das Projekt begleitet.

Neben der Politik bemühen sich auch viele Unternehmen und Wirtschaftsverbände um die Integration von Geflüchteten in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Allerdings sind auch weiterhin viele Ausbildungsplätze nicht besetzt. Das ist auch durch fehlende Vorbildung und Kompetenzen junger Migrant_innen zu erklären.

Dieser Problemstellung widmen sich in Deutschland vor allem die Jugendmigrationsdienste. Sie beraten und begleiten jugendliche Migrant_innen bei ihrem Einstieg ins Berufsleben oder in das deutsche (Aus-)Bildungssystem. Dabei wird auch das Case Management-Verfahren eingesetzt. Case-Management ist eine Methode der Einzelfallhilfe in der Sozialen Arbeit. Ziel ist es, bedarfsgerecht und auf den Einzelfall zugeschnittene Hilfeleistungen zu erbringen.

 

Was ist ein Seiteneinstieg?

Als Seiteneinstieg wird die Tatsache verstanden, dass eine Person mit Fluchterfahrungen – die ihre Bildungsbiografie im Herkunftsland begonnen, aber noch nicht abgeschlossen hat – diese nach der Flucht im deutschen Bildungssystem fortsetzt. Bisher gibt jedoch nur wenig Forschung darüber, wie ein solcher Seiteneinstieg gelingen kann. Deswegen hat sich das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe an den Sozial-Wissenschaftsladen gewandt. Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit Nordrhein-Westfalen und den Jugendmigrationsdiensten aus Köln (Caritas und Katholische Jugendagentur) und Umgebung (Diakonie Düsseldorf) wurde dieses Forschungsprojekt dann in die Wege geleitet. 

Dabei haben sich die Beteiligten folgende Fragen gestellt: Was führt zu einem erfolgreichen Seiteneinstieg von jungen Geflüchteten? Nehmen die Fachkräfte der Jugendmigrationsdienste den Seiteneinstieg anders wahr als ihre Klient_innen? Und schließlich – welche Vor- und Nachteile hat das Case-Management-Verfahren in der Beratung?

 

Erfolgreicher Seiteneinstieg ist von mehreren Faktoren abhängig

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass folgende Faktoren tatsächlich entscheidenden Einfluss auf den Erfolg beim Seiteneinstieg nehmen: 

Diese Faktoren haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob sich junge Geflüchtete in das deutsche Ausbildungssystem beziehungsweise in den Arbeitsmarkt integrieren können. 

Für die Praxis lässt sich hieraus besonders die Relevanz von Deutschkenntnissen, Vorbildung und Praxiserfahrung für die erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von jungen Geflüchteten ableiten. Die Jugendmigrationsdienste müssen deswegen passgenaue Angebote schaffen.

 

Hohe Zufriedenheit mit der Beratung

Die Case Management-Methode wird von den Fachkräften allgemein positiv bewertet. Die Methode bietet durch die genauen Handlungs- und Zielvorgaben eine gute Strukturierung. Trotzdem gibt es in der Praxis auch Umsetzungsschwierigkeiten, da es eine zeitintensive Methode mit viel Bürokratie ist. 

Die Ergebnisse der Studie wurden im Mai den Partner_innen aus der Praxis vorgestellt und diskutiert. Aus der Diskussion sind viele Impulse und weiterführende Fragen entstanden. Diese Fragen werden in den kommenden Monaten an Studierende für Abschlussarbeiten vermittelt. Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartner_innen für die zuverlässige und fruchtbare Zusammenarbeit!

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie auf unserem Transferposter und in der Broschüre.

Mensch macht Rasse – und Rassismus

Rassismus-Erfahrungen der afrikanischen Diaspora in NRW

Farzana Mecklenbrauck hat für ihre Masterarbeit im Studiengang Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung (EvH RWL) mit dem Elternnetzwerk Integration miteinander e.V. kooperiert. Thema der Arbeit waren Rassismuserfahrungen von Mitgliedern verschiedener afrikanischer und afrodeutscher Communities. Hierzu wertete sie Interviews aus. Die Ergebnisse wurden Teil einer Studie, die das Elternnetzwerk veröffentlicht hat.

Diese Studie stellte Irina Toteva vom Elternnetzwerk beim Fachtag mensch.macht.rasse. am 13. Januar in Bochum vor. Sie ist eine der beiden Verantwortlichen des Projekts „Dialog Afrika – Vernetzung und Professionalisierung afrikanischer Migrantenselbstorganisationen in NRW“, in dessen Rahmen die Studie erschien. Ein zentrales Ergebnis der qualitativen Befragung ist, dass Mitglieder afrikanischer Communities nahezu täglich rassismusrelevante Diskriminierungen erfahren. Auch subtilen Alltagsrassismus erleben sie häufig. Dabei ist besonders schlimm, dass die Rassismusstrukturen nicht als solche erkennbar sind und somit auch nicht angesprochen oder besprochen werden können.

Das Forschungsposter der Masterarbeit finden Sie hier auf der Webseite im Projektarchiv unter dem Namen „Lebenssituation von Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund in NRW“.

Den Link zur Studie im Rahmen des Projekts „Dialog Afrika – Vernetzung und Professionalisierung afrikanischer Migrantenselbstorganisationen in NRW“ finden Sie hier.

Seminargruppe stellt Ergebnisse ihrer Befragung vor

Ende Oktober haben Studierende der Katholischen Hochschule, Abt. Köln unter Anleitung von Prof. Dr. Schönig Anwohnerinnen und Anwohner zu ihren Gedanken und Wünschen bezüglich des Kölner Ebertplatzes befragt. Die Ergebnisse haben sie nun in der AG „Partizipation“ des Bürgerzentrums Alte Feuerwache vorgestellt.

Eine aktivierende Befragung zielt darauf ab, Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtteils dabei zu unterstützen, sich für die eigenen Interessen zu organisieren, einzusetzen und zu solidarisieren. Die Befragung von Personen im Umfeld des Ebertplatzes sollte nähere Informationen zu Chancen und Problemen des Eberplatzes gewinnen. Dabei war die Hoffnung, durch einen derart niedrigschwelligen Ansatz einen Zugewinn an Informationen zu erhalten und Beteiligungsmöglichkeiten zu eröffnen, als dies bei dem Einsatz anderer Methoden möglich wäre. Die Studierenden befragten insgesamt 112 Personen im Villen-, Agnes- und Hansaviertel sowie am Eigelstein. Die Ergebnisse zeigten, dass die Befragten sich vor allem eine optische Verschönerung des Platzes wünschen. Während die Architektur und Atmosphäre des Platzes von vielen Befragten als negativ bewertet werden, spielt die Drogenkriminalität scheinbar eine geringere Rolle als medial dargestellt. Die Mehrheit der befragten Personen war nicht bereit an der Zukunft des Platzes mitzuwirken. Sie sehen sich nicht in der Verantwortung etwas zu verändern, sondern vertrauen auf den Staat sowie auf die an der Zwischennutzung beteiligten Akteure. Die Ergebnisse der Befragung wurden in der AG „Partizipation“ lebhaft diskutiert und sollen im weiteren Verlauf der Zwischennutzung für die weitere Planung genutzt werden.

Wie gründe ich ein PSZ?

Maike Katzewski, Studentin des Masterstudiengangs Management in sozialwirtschaftlichen und diakonischen Organisationen an der EvH RWL, trat Anfang Dezember eine besondere Reise an: Gemeinsam mit Jana Offergeld vom Sozial-Wissenschaftsladen und Dima Zito vom Psychosozialen Zentrum (PSZ) Düsseldorf ging es am 06.-07. Dezember 2019 nach Erlangen zum 13. Kongress des Dachverbands der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum e.V. (DTPPP).

Psychosoziale Zentren zur Versorgung besonders vulnerabler Geflüchteter

Aus einer Kooperation zwischen PSZ und Sozial-Wissenschaftsladen war die Masterarbeit von Maike Katzewski entstanden. Das PSZ Düsseldorf hat als eines der größeren und älteren Zentren Deutschlands über die Jahre immer wieder Neugründungen kleinerer PSZ in der Region unterstützt. Dieses Gründungswissen sollte systematisiert und dann auch weitergegeben werden. Dabei steht die Ausrichtung der psychosozialen Versorgung auf besonders vulnerable Geflüchtete im Vordergrund. In diesem Bereich gibt es nach wie vor große Lücken. Auf Anfrage des PSZ interviewten Maike Katzewski und Studierende des Seminars Projektmanagament unter Leitung von  Stefanie Kortekamp Expert*innen zur Frage: Was gilt es bei der Gründung eines PSZ zu beachten?

Handlungsempfehlungen für Gründungsprozesse

Unter dem Titel „Wie gründe ich ein PSZ?“ führten die drei Expertinnen nun einen Ergebnis-Workshop durch, der bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Jana Offergeld erläuterte zunächst die Hintergründe des gemeinsamen Forschungsprojekts, bevor Dima Zito einen Input zu psychischen Erkrankungen und Behandlungsbedarf und -möglichkeiten bei Geflüchteten gab. Sie ging auch auf die Rolle der PSZ für die Situation geflüchteter Menschen ein. Abschließend präsentierte Maike Katzewski die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit. Dazu hatte sie Interviews mit PSZ-Mitarbeitenden geführt und auf Grundlage der Ergebnisse Handlungsempfehlungen erarbeitet. Diese Empfehlungen sollen bald als Leitfaden veröffentlicht werden.

Zweite Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens

Ende November fand an der Evangelischen Hochschule R-W-L in Bochum die zweite Beiratssitzung des Sozial-Wissenschaftsladens statt. Der Beirat setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen, kirchlichen Wohlfahrtsverbänden, öffentlichen Behörden sowie einem Sozialforscher zusammen.

Zu Beginn wurden die abgeschlossenen und laufenden Anfragen des Sozial-Wissenschaftsladens dargestellt. Dabei wurden ausgewählte Projekte genauer vorgestellt und mit den Beiratsmitgliedern diskutiert. Zentrales Thema der zweiten Beiratssitzung war der Entwurf einer Handreichung für gemeinsames Forschen. Diese Handreichung soll beteiligten Mitforschenden, Studierenden und Lehrenden in Zukunft das nötige Handwerkszeug mitgeben, um erfolgreich ein kooperatives Projekt durchführen zu können. Die Beiratsmitglieder brachten vielfältige Impulse und Vorschläge mit ein, die nun in die weitere Entwicklung der Handreichung einfließen. Die Handreichung soll 2020 veröffentlicht und allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. 

 

Wer engagiert sich in der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen?

Ein gemeinsames Projekt von Studentinnen der EvH RWL und der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen hat seinen Abschluss gefunden. Die Ergebnisse wurden beim Lehrforschungstag des Masterstudiengangs Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung am 11. November 2019 vorgestellt. Dabei standen neben den Studentinnen auch drei Aktive der Selbstvertretung sowie Hündin Bella am Mikrofon der Aula. 

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Das Projekt mit dem Titel „Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen“ war auf Anfrage der Selbstvertretung entstanden. Zu Beginn diskutierten die Studentinnen und Selbstvertreter_innen zunächst über mögliche Forschungsthemen. Aus vielen Vorschlägen entwickelten die Studentinnen dann die Forschungsfragen. Sie führten zwei Expertinneninterviews und eine standardisierte Befragung der Selbstvertreter_innen durch. Für diese Befragung wurde ein Fragebogen genutzt. In einer Feedbackschleife wurden die Zwischenergebnisse gemeinsam diskutiert.

 

Ergebnispräsentation

Den Abschluss bildete nun die gemeinsame Vorstellung der Ergebnisse, die allen Beteiligten sichtliche Freude bereitete. Die Selbstvertreter_innen anschaulich die Ziele und Aufgaben der Selbstvertretung und machten deutlich, was das Engagement für sie persönlich bedeutet. Prof. Dr. Benz, der das Projekt begleitete, überreichte am Ende allen Beteiligten ein Exemplar des Forschungsberichts und dankte ihnen für die Arbeit. Er hielt auch einen entscheidenden Unterschied zu anderen wissenschaftlichen Ergebnispräsentationen fest: Es wird anders gesprochen, wenn die Mitforschenden selbst mit im Publikum sitzen. Eine schöne Erinnerung an die Ideen partizipativer Forschung und an die Wertschätzung der Beteiligten!

 

Das Poster finden Sie hier auf der Webseite im Projektarchiv unter dem Namen „Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen“.

Im Sinne inklusiver Teilhabe war die Übernahme der Reise- und Unterkunftskosten der Selbstvertreterinnen und -vertreter sichergestellt.

Perspektiven zum Kölner Ebertplatz

Wie nehmen Anwohnerinnen und Anwohner den Ebertplatz wahr? Welche Wünsche haben sie für die Zukunft? Studierende der KatHO NRW, Abteilung Köln führen eine aktivierende Befragung durch.

Über die Herausforderungen und Probleme auf dem Kölner Ebertplatz wurde mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus berichtet. Während einer Phase der Zwischennutzung will die Stadt Köln seit 2018 Ideen für einen Wandel des Ebertplatzes von einem sozialen Brennpunk zu einem vielseitig nutzbaren und öffentlich wertgeschätztem Raum generieren. In diesem Prozess nimmt das Bürgerzentrum Alte Feuerwache eine koordinierende Rolle ein, um die Partizipation der Kölner Stadtgesellschaft zu fördern. Dabei steht die Alte Feuerwache vor der Herausforderung, möglichst viele Stimmen von Bürgerinnen und Bürgern und Nutzerinnen und Nutzern des Platzes einzuholen. Daher hat sich Birgit Breuer von der Alten Feuerwache an den Kölner Sozial-Wissenschaftsladen der KatHO Köln gewandt. Dieser hat die Anfrage an das M8-Seminar von Prof. Dr. Werner Schönig zu Sozialraumorientierung vermittelt. Die Studierenden haben nun zu Beginn des Wintersemesters eine aktivierende Befragung konzipiert und diese mit der Alten Feuerwache abgestimmt. Ende Oktober haben die Studierenden in Kleingruppen vor Supermärkten der angrenzenden Stadtviertel des Ebertplatzes die Umfrage durchgeführt und anschließend die Daten ausgewertet. Die Forschungsergebnisse werden im Dezember bei einem Austauschtreffen der Arbeitsgruppe Partizipation der Alten Feuerwache vorgestellt und diskutiert, um weitere Schlussfolgerungen für die Umgestaltung des Ebertplatzes zu ziehen.

Sozialpässe in NRW

Diskussion mit armutsbetroffenen Menschen beim Caritasverband

Teilhabe von Menschen in Armutslagen

„Wie verbreitet sind Sozialpässe in Nordrhein-Westfalen? Und welche Typen gibt es genau?“ In einer breit angelegten Recherche hat die Master-Studentin Anna Liza Arp Daten zu diesen Fragen erhoben. Ende Oktober hat sie nun die Ergebnisse im Caritasverband Köln vorgestellt und gemeinsam mit den „Experten in eigener Sache“, eine Selbstvertretung armutsbetroffener Menschen, besprochen. In ca. ein Drittel der nordrhein-westfälischen Kommunen gibt es einen Sozialpass, der Menschen in Armutslagen Ermäßigungen in verschiedenen Bereichen ermöglicht. Dabei gibt es Sozialpässe tendenziell häufiger in großen Städten als in ländlicheren Kommunen. Die „Experten in eigener Sache“ wollen daher eine flächendeckende Einführung von Sozialpässen fordern: Zusammen soll in den kommenden Monaten eine Broschüre zu diesem Thema erstellt werden.

Mit der Praxis ins Gespräch kommen

Ideenwerkstatt zu Herausforderungen und Innovationen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

Gemeinsam mit Professorinnen und Professoren der Katholischen Hochschule, Abteilung Köln, konnten sich leitende Mitarbeitende der stationären Kinder- und Jugendhilfe über aktuelle Herausforderungen in ihrem Handlungsfeld austauschen.

Welche Herausforderungen werden aktuell in den stationären Hilfen zur Erziehung wahrgenommen? Wie können Praxiseinrichtung dabei durch Forschung und Wissenschaft unterstützt werden? Diesen Fragen konnten am 18. September leitende Mitarbeitende aus acht Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam mit Prof. Dr. Schmidt, Prof. Dr. Böhm und Prof. Dr. Windolph nachgehen. In der Diskussion wurden viele aktuelle Herausforderungen thematisiert, die vom Umgang mit „Systemsprengern“ bis zur Mitarbeitergewinnung und -bindung reichten. Die genannten Themen wurden vom Sozial-Wissenschaftsladen dokumentiert und werden nun an interessierte Studierende vermittelt. Inspiriert von der Ideenwerkstatt wird im nächsten Jahr im Masterstudiengang „Innovationsmanagement“ ein Lehrforschungsprojekt zum Thema „Umgang mit Systemsprenger“ beginnen. Um weiterhin einen Austausch auf Augenhöhen zwischen Forschung und Praxis zu ermöglichen, wird das Format 2020 fortgeführt.

Workshop des Sozial-Wissenschaftsladens beim zweiten Treffen von Menschen mit Armutserfahrung in NRW

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW hat am 18. Juli 2019 zum zweiten Mal Menschen eingeladen, die selbst unterschiedliche Formen von Armut erleben. Rund 60 Expertinnen und Experten in eigener Sache nahmen an dem Treffen unter dem Motto „Angst vor Teilhabe? Wir nicht! Mitwirken – mitmischen – mitmachen“ teil.

Die Veranstaltung beim Diözesancaritasverband für das Erzbistum Köln bot die Gelegenheit zur Vernetzung, Information und Organisation politischer Teilhabe. Am Nachmittag fand ein Dialog mit Gesprächspartnerinnen und -partnern u.a. aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung statt. Zum Thema Forschung veranstaltete der Sozial-Wissenschaftsladen eine Arbeitsgruppe. Gemeinsam wurde überlegt, welchen Beitrag die Wissenschaft leisten kann, um gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Armutserfahrung zu fördern. Diese Ideen werden nun an in die Hochschulen vermittelt. 

Studentischer Besuch des Wohnungslosentreffen 2019

Studierende der Evangelischen Hochschule Bochum besuchen im Rahmen eines partizipativen Lehrforschungsprojektes die Selbstvertretung beim jährlichen Wohnungslosentreffen 2019 in Herzogsägmühle.

Seit 2016 kommen kommen wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen jährlich zusammen, um sich als Expertinnen und Experten aus eigener Erfahrung unter der Bezeichnung "Selbstvertretung wohnungsloser Menschen" für "die Überwindung von Armut, Ausgrenzung, Missbrauch, Entrechtung und Wohnungslosigkeit" einzusetzen. Auf eigenen Wunsch werden sie aktuell von einem Lehrforschungsprojekt des Masterstudiengangs Soziale Inklusion: Gesundheit und Bildung von Studierenden begleitet, die nun auch zu dem 4. Wohnungslosentreffen in Herzogsägmühle eingeladen wurden. Hier stellten sie die vorläufigen Ergebnisse einer Gruppendiskussion und eines Experteninterviews zu den Chancen und Herausforderungen einer politischen Selbstvertretung wohnungsloser Menschen vor. Außerdem führten die Studierenden in Herzogsägmühle eine weitere, schriftliche Befragung durch. Diese soll den Selbstvertretern und Selbstvertreterinnen Aufschluss darüber geben, welche Personengruppen auf dem Treffen vertreten sind und ob es ggf. Gruppen gibt, die bisher noch nicht erreicht werden konnten.

Abschluss des ersten Lehrforschungsprojekts BASA M 10 Jugendberufshilfe (KatHO)

Auf Anfrage von In Via Köln e.V. boten Prof. Dr. Werner Schönig und Katharina Lutz, Mitarbeiterin des Sozial-Wissenschaftsladens, im Sommersemester 2019 das Lehrforschungsprojekt „Jugendberufshilfe – Fokus Inklusion/ Menschen mit Lernschwierigkeiten“ an.

Studierende des vierten Bachelor-Semesters setzten sich wissenschaftlich mit dem Ausbildungsgang „Fachpraktiker/in – Service in sozialen Einrichtungen“ auseinander. Hier absolvieren Jugendliche mit Lernschwierigkeiten eine Ausbildung in einer sozialen Einrichtung (z.B. Krankenhaus, Seniorenheim, Psychiatrie), die sie für eine spätere Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt qualifiziert. Die KatHO-Studierenden gingen folgenden Forschungsfragen nach: Welche Akteure unterstützen die Jugendlichen in ihrer Ausbildung besonders? Welche Beziehungs- und Bindungsmuster liegen vor? Welche Chancen und Probleme ergeben sich daraus? Am 03.07.2019 stellten die Studierenden des Seminars den Vertreterinnen und Vertretern von In Via, der Fachbereichsleitung Roderich Dörner und den zwei „Jobcoaches“ die Forschungsergebnisse vor.

Science Shop Summer School auf Zypern

Anfang Juli 2019 fand auf Zypern die europäische SciShops Summer School statt, die die Vernetzung von Wissenschaftsläden bzw. Science Shops in Europa zum Ziel hat. Der Sozial-Wissenschaftsladen war auch dabei.

Anna Liza Arp, wissenschaftliche Hilfskraft im Sozial-Wissenschaftsladen, nahm an dem Austausch mit 45 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 15 Ländern teil. Neben dem Sozial-Wissenschaftsladen vertraten das Wuppertal Institut, die Universität Hohenheim und das Handelsblatt Research Institut die deutsche Science-Shop-Community. Während des viertägigen Programms stand die Vermittlung methodischer Kompetenzen im Zentrum, um die praktischen Herausforderungen im Alltag von Wissenschaftsläden souverän bearbeiten zu können. Dazu gehören u.a. eine hilfreiche Moderation zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie Wissenschaft und eine gezielte Evaluation der Wirkung der Projektarbeit. Der Sozial-Wissenschaftsladen wird die Erkenntnisse aus dem internationalen Austausch in die weitere Projektarbeit einfließen lassen.

Bachelor-Thesis zu „Virtual Reality Brillen“ mit dem Thesispreis des Fachbereichs Sozialwesen ausgezeichnet

Auf Anfrage des Bereichs Altenhilfe des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln untersuchte die Absolventin des Bachelor-Studiengangs „Soziale Arbeit“ den Einsatz von Virtual Reality Brillen in der Seniorinnen- und Seniorenarbeit. Sie wurde nun für ihre Pionierarbeit mit dem Thesispreis des Fachbereichs Sozialwesen der KatHO NRW, Abteilung Köln ausgezeichnet.

Auf Anfrage des Bereichs Altenhilfe des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln entwickelte Milena Feldmann, nun Absolventin des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit, ihre Studienabschlussarbeit. In ihrer Bachelor-Thesis untersuchte Frau Feldmann den Einsatz von Virtual Reality Technologie in der Seniorinnen- und Seniorenarbeit. Sie nahm an einem Pilotprojekt in einem Düsseldorfer Seniorenheim teil, bei dem ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner erste Erfahrungen mit der neuen Technologie sammeln konnte. Anschließend identifizierte sie in einer Gruppendiskussion mit Fachkräften der stationären Senioreneinrichtung Chancen und Risiken der Nutzung aus Sicht der Sozialen Arbeit. Darüber hinaus recherchierte sie Best-Practice-Beispiele in Einrichtungen in Deutschland und den USA. Unter Berücksichtigung von Theorien aus dem Bereich der digitalen Sozialen Arbeit, der Geragogik und der Medienethik und -didaktik entwickelte sie als Endprodukt einen Kriterienkatalog für die Nutzung der Virtual Reality Technologie im Seniorinnen- und Seniorenbereich.

Frau Professorin Julia Steinfort-Diedenhofen übernahm die fachliche Betreuung der Arbeit. Sie gratulierte Frau Feldmann bereits Mitte Juli zur erfolgreichen Bachelor-Thesis. Der Sozial-Wissenschaftsladen setzt sich nun für einen gelingenden Ergebnistransfer der Arbeit ein. Für die erfolgreiche Bachelor-Thesis wurde Milena Feldmann nun mit dem Thesis-Preis des Fachbereichs Sozialwesen der KatHO Köln ausgezeichnet.

Der Sozial-Wissenschaftsladen präsentiert sich dem Internationalen Science Shop Netzwerk

„Living Knowledge“ bzw. zu Deutsch „Lebendiges Wissen“ ist der Titel des internationalen Science Shop Netzwerk. Dieses besteht aus Wissenschaftsläden, ähnlichen Organisationen sowie Personen, die sich dafür einsetzen, dass sich die Zivilgesellschaft in Forschungs- und Innovationsprozessen einbringt. Das Netzwerk veröffentlicht in regelmäßigen Abständen einen Newsletter. In der Ausgabe von Mai 2019 (Vol. 62) stellt sich der Sozial-Wissenschaftsladen bei Living Knowledge der Öffentlichkeit vor.

Erstes Beiratstreffen des Sozial-Wissenschaftsladens

Beiräte haben eine wichtige beratende Funktion. Sie bringen ihre unabhängige Meinung ein und geben Empfehlungen für die weitere Arbeit eines Projektes ab. Der Sozial-Wissenschaftsladen hat deshalb einen eigenen Beirat berufen.

Am 25. Januar 2019 fand das erste Treffen des Beirats des Sozial-Wissenschaftsladens statt.  Zu den Mitgliedern des Beirats gehören Vertreterinnen und Vertreter von kirchlichen Wohlfahrtsverbänden, kommunalen Behörden, Forschungsinstituten sowie zivilgesellschaftlichen Initiativen und Vereinen. Zusätzlich bringt ein Vertreter des Wissenschaftsladen Bonn seine Expertise ein. Bei dem Austausch mit dem Projektteam wurde schwerpunktmäßig die Konzeption des Sozial-Wissenschaftsladens mit seinen Angeboten für Hochschule, Praxis der sozialen Arbeit und Zivilgesellschaft diskutiert. Der Beirat wird den Sozial-Wissenschaftsladen künftig bei der Akquise von Forschungsanfragen sowie bei der Verbreitung der Forschungsergebnisse unterstützen.