Forum - Migrationsgesellschaft
12. September 2023 Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen - Abteilung Aachen, Robert-Schuman-Str. 25, 52066 Aachen | 09:30 bis 16:00 Uhr
Karin Henshen
Referentin für Transfer- und Netzwerkmanagement
0241/60003 - 120
Tristan Steinberger
Agenturleitung
0221/7757 - 465

Forum - Migrationsgesellschaft

Das Kommunale Integrationszentrum der StädteRegion Aachen feiert 2023 sein zehnjähriges Bestehen. Anlässlich dieses runden Jahrestages findet in Zusammenarbeit mit der Katholischen Hochschule NRW Abt. Aachen der Fachtag Forum Migrationsgesellschaft statt.

Mit der Veranstaltung werden aktuelle Themen aus Forschung und Praxis sowie dem gesellschaftlichen Diskurs aufgegriffen. Dabei ist es das Ziel, möglichst vielfältige Perspektiven mit einzubeziehen und verschiedene thematische Zugänge zu ermöglichen.

Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen zum vielfältigen Tagesprogramm, bestehend aus Vortrag, Diskussionsrunde, Markt der Möglichkeiten, Fachgesprächen und Workshops.

Die Veranstaltung wird von uns möglichst barrierefrei gestaltet. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, wenn Sie eine/n Gebärdendolmetscher_in benötigen.

Untenstehend finden Sie alle Informationen zur Anmeldung. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den Austausch mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Jan Röder, Silke Peters, Karin Jazra und Tristan Steinberger

09.30 Uhr - Come Together

09.45 Uhr - Einführung in den Fachtag

10.00 Uhr - Begrüßung durch Aslı Sevindim

10.15 Uhr - Impulsvortrag "Raus aus der Krise: Wie gehts weiter mit der Migrationsgesellschaft?" durch Dr. Mark Terkessidis

11.15 Uhr - Podiumsdiskussion

12.15 Uhr - Mittagspause mit Gelegenheit zum Austausch beim:

13.45 Uhr - Workshops

15.45 Uhr - Vorstellung der Workshopergebnisse

16.00 Uhr - Abschluss der Veranstaltung

Raus aus der Krise: Wie gehts weiter mit der Migrationsgesellschaft?

Die letzten Jahren waren geprägt von Krise: Die Pandemie und die Massenflucht aus der Ukraine nach dem russischen Angriff haben niemandem Zeit zum Nachdenken gelassen. Mittlerweile allerdings tauchen die Probleme wieder auf, die vor den akuten Krisen schon nicht gelöst wurden: Die katastrophale Selektion im Bildungssystem, die schleppende Bekämpfung von institutionellem Rassismus, das Chaos bei den Aufenthaltstiteln und die intransparente Regelung von neuer Einwanderung zwischen planloser Anwerbung und autoritär-zynischer Abwehr. Der Vortrag soll den Blick wieder auf den größeren Rahmen richten: Wie müssen Politik und Verwaltung in einer Gesellschaft beschaffen sein, in der die Migration kein Randthema mehr ist, sondern zentral für die Zukunft?

Beim Markt der Möglichkeiten steht die vielfältige Arbeit der Migrant_innenorganisationen und der Integrationsagenturen sowie weiterer wichtiger Wegbegleiter im Fokus. Bislang haben die folgenden Organisationen zugesagt:

Das Format „meet me“ bietet die Möglichkeit, mit verschiedenen Personen ins Gespräch zu kommen, die in unterschiedlichen Zusammenhängen in den Bereichen Integration und Migration tätig sind:

Wir wünschen uns, dass sich alle Teilnehmenden und Referent_innen auf der Veranstaltung möglichst wohl fühlen. Das kann nur funktionieren, wenn wir achtsam miteinander umgehen und uns für unser eigenes Verhalten sensibilisieren. Deshalb dulden wir im Rahmen der Veranstaltung keine Form von Rassismus, Sexismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Antisemitismus oder jede andere Form von Diskriminierung oder Belästigungen. Wir sind alle für die Atmosphäre der Veranstaltung verantwortlich und laden Sie alle ein, respektvoll, achtsam und wertschätzend miteinander umzugehen. Darüber hinaus steht allen ein Awareness-Team zur Verfügung, was Sie am Veranstaltungstag jederzeit ansprechen können. Weitere Hinweise finden Sie in unserem Awareness-Konzept, welches Ihnen im Vorfeld der Veranstaltung zugeschickt wird.

Empowerment, Powersharing und Resilienz sind entscheidende Strategien zum Aufbau und Stärkung neuer und vorhandener Bündnisse und Kooperationen, welche auf der Anerkennung der Verschiedenheit Migrations-Deutscher oder diasporischer Perspektiven und der Berücksichtigung sozialer Ungleichheitsverhältnisse beruhen. Hierdurch tragen sie zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes bei, ermöglichen politische Teilhabe, sorgen für einen Ausgleich bzgl. der Vielschichtigkeit von Interessen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen und haben nicht weniger als die Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse zum Ziel.

Im Workshop werden die Ergebnisse der Studie „Empowerment, Resilienz und Powersharing in der Migrationsgesellschaft: Theorien – Praktiken – Akteur:innen“ vorgestellt und zentrale Fragen und Perspektiven mit den Teilnehmenden diskutiert.  (Max. 20 Personen)

Die migrationsgesellschaftliche Öffnung (MGÖ) ist eine der Zukunftsaufgaben der Verwaltung. Hierdurch sollen Barrieren beim Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen abgebaut und Teilhabechancen verbessert werden. Das Kommunale Integrationszentrum (KI) durchläuft derzeit modellhaft einen Prozess der migrationsgesellschaftlichen Öffnung mit dem Ziel, den Prozess schrittweise auf alle Verwaltungsbereiche zu übertragen. Im Workshop werden der Ansatz der MGÖ und das Projekt des KI vorgestellt. Gemeinsam wird diskutiert, welche Aspekte für den Prozess besonders wichtig sind. Dabei soll insbesondere die Perspektive zugewanderter Menschen im Fokus stehen. Zudem soll überlegt werden, wie entsprechende Prozesse in anderen Organisationen gestaltet werden können.

Die Diskussionen über die vergessenen Kapital der deutschen Geschichte wie den Kolonialismus, über Straßennamen oder Denkmäler werfen auch die Frage auf, welchen Blick wir auf die Geschichte im Allgemeinen werfen. Was ist „unsere“ Geschichte in einer globalisierten Gesellschaft, in einer Gesellschaft, die durch Einwanderung und Vielheit geprägt ist. Auf was schauen wir wie zurück, welche Erinnerungen spielen eine Rolle und wessen Perspektiven werden berücksichtigt? Was gehört in den Geschichtsunterricht oder ins Museum und was gehört „uns“ gar nicht? Die Bundesrepublik Deutschland ist kein Container, sondern ein Knoten in einem Netzwerk. Der Workshop soll sich mit der Frage befassen, wie eine postimperiale und multiperspektivische Erinnerungskultur aussehen kann (und auch wie sie sich zur Erinnerung an den Holocaust verhält). Dabei soll es um konkrete Kontexte gehen: Schule und andere pädagogische Einrichtungen, Kulturorte, Kommunen.

Im Workshop werden wir die Forschungsergebnisse zur schulischen Integration von Internationalen Seiterneinsteiger:innen an einem Gymnasium vorstellen. Wir, das sind Forschungsteam der katho (Elisa Bongard, Saskia Engelhardt, Dr. Selma Haupt, Lea Pauls, Leonie von Reisenauer), Dagmar Riecke (Schulsozialarbeiterin für Integration) sowie Annika Friese (Lehrerin in einer Internationalen Klasse). Anschließend wollen wir die Ergebnisse und daraus folgende Veränderungsmöglichkeiten diskutieren.

Die Beraterinnen von Goldrute e. V. haben sich zum Ziel gesetzt, Frauen zu unterstützen, denen im Migrationskontext häusliche Gewalt widerfahren ist. Sie hören zu, ermutigen, beraten und begleiten die Betroffenen ehrenamtlich. Was 2009 als Modellprojekt begann, ist heute ein fester Bestandteil des Hilfesystems im Kreis Düren. Für die geleistete Arbeit wurde der Verein inzwischen mehrfach ausgezeichnet. Im Workshop erhalten die Teilnehmenden Einblicke in die Lebenslagen und Bedarfe betroffener Frauen sowie in die Angebote und Methoden des Vereins Goldrute. Welche Implikationen zur Weiterentwicklung weiterer etablierter, professioneller Angebote daraus für die Zukunft resultieren können, wird abschließend diskutiert.

Das Landesprogramm Kommunales Integrationsmanagement (KIM) wird seit Herbst 2021 vom Kommunalen Integrationszentrum (KI) in Zusammenarbeit mit Kommunen und Trägern der freien Wohlfahrtspflege umgesetzt. Von Anfang an wurde das Programm KIM sehr unterschiedlich aufgenommen und von vielen erfahrenen Akteuren aus der Beratung geflüchteter Menschen kritisiert. Zugleich wird KIM von vielen Akteuren als Chance gesehen, Integrationsprozesse nachhaltig verbessern zu können. Der Workshop möchte diese und andere Punkte aufgreifen und gemeinsam mit Vertreter_innen des KI, der Wohlfahrt sowie des MKJFGFI NRW diskutieren.

Fachkräftemangel, demographischer Wandel und das Erstarken rechtspopulistischer Bewegungen und Parteien prägen in den letzten Jahren verstärkt den gesellschaftlichen Diskurs. Projekte zur Unterstützung insbesondere von migrantischen Studierenden stellen vor diesem Hintergrund eine Chance dar, etwa indem sie das Gelingen von Bildungsbiographien fördern und so einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten. Obwohl auf hochschulpolitischer Ebene um die Bedeutung solcher Projekte gewusst wird und ihre Initiierung Anerkennung erfährt, sind sie im Alltag der Umsetzung mit vielfältigen Schwierigkeiten und Herausforderungen konfrontiert (Finanzierung, Personalressourcen, Bürokratie etc.). Gerade im Rahmen von Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs), die strukturell weniger breit aufgestellt sind als Universitäten, stellen sich damit Fragen der Ausschöpfung ihres potentiellen Impacts. Im Workshop werden Einblicke in das Kölner Projekt "Ready, steady, go" gewährt, um davon ausgehend diese Frage in einem offenen Gespräch, u. a. zusammen mit Projektteilnehmenden, zu diskutieren. Worin liegen die Chancen solcher Projekte genau? Mit welchen Schwierigkeiten sind sie konkret konfrontiert? Welche kurzfristig pragmatischen, aber auch mittel- bis längerfristig strategischen Ansätze bedarf es, um sie noch erfolgreicher zu gestalten.

Der Workshop wird organisiert und geleitet von Prof. Dr. Markus Gottwald, Julian Bickmann (Projektkoordinator) sowie Teilnehmer*innen des Projekts „Ready, steady, go“.

Hier finden Sie den Flyer zur Veranstaltung

Die Anmeldung für diese Veranstaltung ist geschlossen. 

Eine gemeinsame Veranstaltung von:

Gefördert vom: