Was sollte sich verbessern – was sollte gesichert werden?
Hingeschaut: Merk-würdige Rahmenbedingungen in den aufsuchenden Hilfen zur Erziehung
24. April 2023 10.00 - 16.30 Uhr Online
Tristan Steinberger
Agenturleitung
0221/7757 - 465

Hingeschaut: Merk-würdige Rahmenbedingungen in den aufsuchenden Hilfen zur Erziehung

Die Fachtagung ist eine Online-Veranstaltung im Rahmen eines politischen und fachlichen Qualitätsaufrufs für die ambulanten aufsuchenden Erziehungshilfen in Familien. 

Sie wird durchgeführt von der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e.V. (DGSF) mit Unterstützung der Transferagentur der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen.

Was sollte sich verbessern – was sollte gesichert werden?

Freie Träger der aufsuchenden Erziehungshilfen sind mit vielfältigsten strukturellen und inhaltlichen Vorgaben und Anforderungen konfrontiert, die ihnen eine eigene qualitätsvolle Ausrichtung ihrer Arbeit - an den Bedarfen der Familien orientiert - zunehmend erschweren.

Seitens der Fachkräfte fällt auf, dass seit langem weder ein höherer und notwendiger Organisationsgrad noch eine angemessene verbandliche Repräsentation von Fachkräften der aufsuchenden Erziehungshilfen erreicht werden konnte. Die Mitarbeiter:innen selbst sind hoch motiviert und zeigen eine starke berufliche Identifikation in ihrer Arbeit mit Familien in schwierigen Lebenssituationen, aber die Rahmenbedingungen in den aufsuchenden Erziehungshilfen erschweren es ihnen zunehmend, die notwendige und erwünschte Qualität zu erbringen und damit einer Deprofessionalisierung der aufsuchenden Erziehungshilfen entgegenzuwirken.

Zusätzlich werden sie häufig noch mit einem Mangel an struktureller Anerkennung und Wertschätzung konfrontiert, was neben den schwierigen Arbeitsbedingungen (Arbeitszeiten, unklare Finanzierung von Fahrzeiten, Fehlbesuchen und Dokumentationen, Aufträge über immer mehr Familien mit immer weniger Fachleistungsstunden, uam.) auf die Dauer zu Überforderung und Selbstausbeutung führt. Viele Fachkräfte verlassen darum bedauerlicherweise diese Arbeitsfelder.

Im Rahmen der Veranstaltung wird zunächst ein wissenschaftlicher Blick geworfen: Wie geht es der aufsuchenden Familienhilfe: empirische Einblicke in den Stand der bundesweiten Studie "Aufsuchende-Familienhilfen-Evaluation" (ASUEVA) der Universität Bielefeld. Dann wird auf verschiedenen Ebenen der Frage nachgegangen, inwiefern eigene Anteile wie z.B. Konkurrenz, Kooperationsprobleme oder nicht erfolgende Zusammenschlüsse mit anderen Trägern die Entwicklungen eventuell beeinflussen und was wir selbst konstruktiv auch unter schwierigen strukturellen Bedingungen ändern können.

Da die Entwicklung und Durchsetzung von Standards in Qualität, Personalausstattung und Finanzierung vor allem in einem Zusammenschluss von Trägern und Fachkräften erfolgen kann, sollen gemeinsam mit Ihnen u.a. in Workshops Handlungsoptionen erarbeitet werden.

Wir freuen uns wieder auf eine rege Beteiligung. Nur gemeinsam können wir etwas bewegen!

 

Birgit Averbeck, Dr. Marie-Luise Conen, Prof. Dr. Silvia Hamacher, Julia Hille & Tristan Steinberger

 

Zu dieser Online-Veranstaltung sind alle interessierten Fachkräfte und Vertreter*innen aus der Fachpolitik, aus Verbänden und Wissenschaft herzlich eingeladen. 

Die Teilnahme ist kostenfrei.

10.00 Uhr - Beginn der Veranstaltung

12.15 - 13.00 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr - Workshops

15.15 Uhr - Podiumsgespräche

16.00 Uhr - Abschluss der Veranstaltung

Erziehungswissenschaftflerin (M.A.)

Systemische Beraterin (DGSF zertifiziert)

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ASUEVA-Projekt

Kontakt: barbara.richters@uni-bielefeld.de

Barbara Richters machte 2016 ihren Abschluss in Psychologie (B.Sc.) an der Universität Bielefeld. Neben dem Psychologie-Studium war sie in der LWL-Universitätsklinik Hamm für Kinder und Jugendpsychiatrie in verschiedenen Forschungsprojekten als Hilfskraft tätig. Zwischen 2017 und 2019 absolvierte Barbara Richters die Weiterbildung zur Systemischen Beraterin (DGSF-zertifiziert). 2021 machte sie ihren Abschluss in Erziehungswissenschaften an der Universität Bielefeld (M.A.) und arbeitet seit Oktober 2021 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt „Aufsuchende-Familienhilfen-Evaluation“ (ASUEVA).

(*1974 in New York) hat nach seinem Abitur (1994) von 1994 – 1999 zunächst Lehramt an Grund- und Hauptschulen, dann Erziehungswissenschaft, Soziologie und Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Heidelberg studiert (Abschluss Magister Artium). Von 2000-2004 war er Stipendiat im DFG-Graduiertenkolleg „Jugendhilfe im Wandel“ an der Universität Bielefeld und Marie-Curie Fellow am Department of Criminology der Keele University (UK). Die Promotion in Erziehungswissenschaft erfolgte 2004. Von 2004-2006 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Räumlichkeit und Soziales Kapital in der Sozialen Arbeit - Zur Governance des sozialen Raums“ dann wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Koordination und Antragserstellung des Verbundantrags NRW-Research School „Education and Capabilities“. Von 2006-2008 lehrte er als Juniorprofessor für Sozialpädagogik mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilfe an der WWU Münster, seit 2008 ist er W3-Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Soziale Arbeit an der Universität Bielefeld.

Seine Arbeitsschwerpunkte sind (sozial-)pädagogische Theorie, Professions- und Wirkungsforschung, Aufwachsen in Armut und Fragen sozialer Gerechtigkeit (Capabilities Approach). Er hat u.a. Wirkungsevaluationen von Frühen Hilfen, Forschungen zum Abbruch von Hilfemaßnahmen und eine Reihe von Studien zu Problemen des Aufwachsens in Armut durchgeführt. Er war Principle Researcher an der International NRW-Research School „Education and Capabilities” so wie ko-verantwortlich für eine mit dieser Research School assoziierten, auf Bildungsprozesse aus sozialpädagogischer Perspektive fokussierten, durch die Hans-Böckler Stiftung geförderten Stipendiat*innengruppe. Im Zuge seiner Auseinandersetzung mit Capabilities orientierten Perspektive auf Bildung und Übergänge von Schule in Ausbildung und Beruf war Projektleiter in den EU Collaborative Research Projects „SOCIETY: Social Innovation - Empowering the Young for the Common Good“ und „WORKABLE: Making Capabilities Work“ sowie dem Marie-Curie ITN „EduWel- Education as Welfare – Enhancing opportunities for socially vulnurable youth in Europe”. Im Auftrag der Bepanthen Kinderföderung hat er Kinder- und Jugendstudien zu den Themen Alleinerziehung (2011), Gewalt (2013), Stress (2015), Achtsamkeit (2017), Gemeinschaftssinn (2019) und zuletzt Vertrauen (2022) durchgeführt und (Ko-)Sprecher des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Bielefeld. Derzeit leitet ein Teilprojekt einer vom BMBF geförderten Studie zu ‚Unwahrscheinlichen Bildungskarrieren‘ im Feld der ambulanten Hilfen zur Erziehung sowie zwei Projekte im EU-geförderten Marie-Curie Programm „Applying Sustainability Transition Research in Social Work tackling Major Societal Challenge of Social Inclusion“.

Über seine Forschungstätigkeiten hinaus war er unter anderem sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Zukunft der Familienpolitik“ des Landtags NRW und ist Vertrauensdozent der Hans-Böckler Stiftung.

Diplom Sozialpädagogin
Systemische Supervisorin IFS
Systemische Familientherapeutin DGSF,
Lehrende für Systemische Beratung und Therapie DGSF
www.lingnau-­‐carduck.de 


Anke Lingnau – Carduck, Jg. 1965, ist in freier Praxis in Haan / Rhld. tätig. Sie unterstützt
nach 27 Jahren leitender und qualitätsentwickelnder Tätigkeiten in der Kinder-­‐ und
Jugendhilfe sowohl Familien in ihren Anliegen, als auch Jugendhilfeteams öffentlicher und
freier Träger. Seit 2008 ist sie in Deutschland und Luxemburg in der systemischen Lehre tätig
für verschiedene Weiterbildungsinstitute, Ministerien und Hochschulen. Seit 2020 ist sie
Beiratsmitglied des NZFH und war von 2019 – 2022 Vorsitzende der DGSF. Sie ist Autorin
verschiedener Veröffentlichungen.

Geboren: 21.06.1966, in Altdöbern

Nach dem Abitur 1985 diverse Tätigkeiten (z.B. Kitabereich, Kulturarbeit)

1988/89 – 1993 Studium der Kulturwissenschaften in Leipzig,

1994 anschließend praktische Sozialarbeit im Kontext der Jugendhilfe, begleitend dazu Studium der Sozialarbeit FH Lausitz 1994 - 1997,

1997 – 2007 klinische Sozialarbeit und systemische Therapie (parallel systemische Ausbildung am Context –Institut Berlin Abschluss 2002)Klinik Psychiatrie und Psychotherapie Lübben (ab 2006 Asklepios-Klinik)

2008 - 2014 soziale Arbeit in den Bereichen: Lernzentrum, Jugendstadtteilmanagement halbtags

2009 Abschluss Promotionsverfahren an der Europauniversität Viadrina in Frankfurt Oder: Aktive Rezipienten im ostdeutschen Systemwandel

2009 – 2014 Akademische Mitarbeiterin im Master-Studiengang Gerontologie an der Fachhochschule Lausitz bzw. seit Fusion mit der BTU 2013, dann an der BTU Cottbus Senftenberg, Studienorganisation und Lehrschwerpunkt Qualitative Sozialforschung Grounded Theory

Seit 2000 erste Erfahrungen mit Werkverträgen und Lehraufträgen für verschiedene Hochschulen in der Ausbildung von Sozialarbeitenden z.B. für die HTWK Leipzig, Uni Krems, Fachhochschule Lausitz etc.

Seit 2015 Dozentin für den Fachbereich Soziale Arbeit an der BTU Cottbus – Senftenberg mit den Lehrschwerpunkten: Grundlagen, Sozialarbeitstheorie(n), methodisches Handeln, systemische Sozialarbeit, systemisches Denken und (Nach-)Fragen als Beratungsansatz, systemisches Arbeiten in Zwangskontexten, Service-Learning-Projekt  gemeinsam mit PraktikerInnen aus den HzE

Engagement im Kinderschutzbund Cottbus (bis 2022), in der kritischen Sozialarbeit

Nutzung von Cisco Webex Meetings

Eine Veranstaltung der