5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung
17. August 2022

Sozial-Wissenschaftsladen diskutiert mit Menschen in Armutslagen über armutsbezogene Themen aus dem Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW.

Unter dem Titel "5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung: NRW stellt sich neu auf – wir mischen mit! Weil sozial (lebens-)relevant ist!“ trafen sich am 4. August 2022 auf Einladung der Freien Wohlfahrtspflege NRW Expert_innen in eigener Sache. Zwei Kolleginnen des Sozial-Wissenschaftsladens engagierten sich im Vorfeld bei der Vorbereitung der Veranstaltung und kamen vor Ort mit den Beteiligten ins Gespräch.

Getreu dem Motto "… – wir mischen mit! Weil sozial (lebens-)relevant ist!" wurde der aktuelle Koalitionsvertrag für NRW dahingehend unter die Lupe genommen, inwieweit Armut und soziale Ausgrenzung vorkommen und welche Strategien zur Armutsvermeidung und Armutsbekämpfung erkennbar sind. In diesem Zusammenhang wurden Forderungen von Menschen mit Armutserfahrung oder geringem Einkommen diskutiert und aufgestellt – Forderungen, die zeitnah in die politische Diskussion eingebracht werden sollen.

"NRW hat am 15. Mai 2022 einen neuen Landtag gewählt. Die CDU und die Grünen stellen die neue Landesregierung und haben einen Koalitionsvertrag abgeschlossen. Dieser ist für die kommenden fünf Jahre für die Politik in NRW handlungsleitend. Armut und damit ein Mangel an Teilhabemöglichkeiten in vielen Bereichen des Lebens trifft in NRW viele Menschen und insbesondere Kinder und Jugendliche. Die steigenden Mieten, Energie- und Lebensmittelkosten sowie die zunehmende Digitalisierung in allen Bereichen des Alltags sind große Herausforderungen für viele Menschen und insbesondere für diejenigen mit geringem Einkommen." (siehe Informationen zum Download)

Nach einem thematischen Einstieg durch Kolleg_innen des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln (Kooperationspartner des Sozial-Wissenschaftsladens am Standort Köln) und der Freien Wohlfahrtspflege NRW sind die rund 55 Teilnehmenden in die Arbeitsphase eingestiegen. Hierfür hat sich die Großgruppe einzelnen Themengebieten zugeordnet und im Rahmen der World-Café-Methode miteinander gesprochen, diskutiert und Ergebnisse formuliert. Der Koalitionsvertrag wurde dabei unter folgenden (lebens-) relevanten Themenschwerpunkten kritisch und aus der Sicht von Menschen mit Armutserfahrung bzw. Expert_innen in eigener Sache betrachtet: Bildung, Gesundheit, Wohnen und Teilhabe. Annalena Weist (Sozial-Wissenschaftsladen, Standort Köln) und Franziska Myszor (Sozial-Wissenschaftsladen, Standort Bochum) haben jeweils eine Arbeitsgruppe mitbegleitet und die Ergebnisse der Teilnehmenden notiert und vorgestellt.

Durch das ausgeprägte Engagement der Teilnehmenden und die gebündelte Expertise in eigener Sache konnten über die Diskussionen und den Austausch eigener Lebensrealitäten zahlreiche Forderungen zusammengetragen und festgehalten werden. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen finden Sie unten zum Nachlesen als Download. Ziel ist es nun, diese Forderungen in die politische Diskussion einzubringen, um Veränderungen zu erwirken und die Perspektive der Menschen mit Armutserfahrung zu stärken und in den Fokus zu rücken. Der Dialog von Teilnehmenden mit den Landespolitiker_innen wird im September begonnen.

 

Interesse und Lust mitzuwirken?

Wer Interesse hat, bei zukünftigen Treffen mitzuwirken, kann sich gerne bei den Kolleginnen des Sozial-Wissenschaftsladens (Franziska Myszor, Annalena Weist) oder Michaela Hofmann (Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln) melden.

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