Fachtag des Sozialdienst Katholischer Männer e. V. (SKM Köln) 2020 in Kooperation mit dem Innovation-Lab Köln
Die vergessene Mehrheit – Versorgungslücken für Alkoholkranke in Deutschland
02. November 2020
Tristan Steinberger
Agenturleitung
0221/7757 - 465

Alkohol als Volksdroge ist ein bagatellisiertes Thema. Abhängigkeitserkrankungen im Kontext von Alkohol sind jedoch ein sozialmedizinisches Problem. Der Fachtag 2020 des SKM Köln hat dieses Thema aufgegriffen, um den Transfer zwischen den Systemen "Suchthilfe" und "hausärztliche Versorgung" zu stärken.

Nach Angaben der Bundesärztekammer konsumieren 6,7 Millionen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Hieraus resultieren gesundheitliche, aber auch soziale Folgen – sowohl für die Betroffenen als auch ihre Umwelt und das Gesundheits- und Sozialsystem. Gleichzeitig ist der Erstkontakt zu dieser Gruppe schwierig, insbesondere, weil der Kontakt zwischen Hausärzten und Suchthilfe noch ausbaufähig ist. Der Sozialdienst Katholischer Männer e. V. hat dieses Thema in ihrem diesjährigen Fachtag aufgegriffen.  Aufgrund der derzeitigen Pandemiesituation fand der Fachtag erstmals digital statt und wurde durch das Innovation-Lab Köln des Transfernetzwerk Soziale Innovation organisiert.

Nach einer Begrüßung durch den Vorstand des SKM Köln, Markus Peters, wurde der Fachtag durch einen Vortrag mit dem Titel "Alkoholbezogene Störungen: Situation und Effekte in Deutschland – Versorgungsdefizite und -perspektiven" von Dr. phil. Dipl. Psych. Gallus Bischof (Psychologischer Psychotherapeut, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck) eröffnet. In der folgenden Podiumsdiskussion wurde die aktuelle Situation, im Speziellen für den Großraum Köln, thematisiert und diskutiert. Zu Gast waren Prof. Dr. med. Barbara Schneider (LVR-Klinik Köln), Norbert Teutenberg (SKM Köln), Prof. Dr. Michael Klein (KatHO NRW, Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung), Dr. Matthias Albers (Gesundheitsamt der Stadt Köln), Monika Baars (Jugendamt der Stadt Köln) sowie Dr. med. Frieder G. Hutterer (Bezirksstellenrat Köln der KVNO). Die Teilnehmenden des Fachtags konnten sich durch Fragen und Anmerkungen miteinbringen. Die unterschiedlichen Perspektiven konnten sich auf den Standpunkt einigen, dass die Schnittstelle zwischen Gesundheitsamt, Hausärzten und Suchthilfeträgern verbessert werden muss. Herr Teutenberg, Herr Dr. Albers und Frau Brünner, anwesende Teilnehmer_innen des Fachtags, verständigten sich darauf, das Thema weiter aufzubereiten und in der nächsten Kommunalen Gesundheitskonferenz einzubringen.

Moderiert wurde die Veranstaltung durch Tristan Steinberger und Stephan Post (beide Innovation-Lab Köln).

Wir danken allen Teilnehmenden und besonders Herrn Bischof und den Mitgliedern des Podiums für ihr Engagement. Der SKM Köln hat hier die Ergebnisse des Fachtags zusammengefasst. Informationen zur Veranstaltung und eine Aufzeichnung des Vortrags von Herrn Bischof finden sie hier.

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Tristan Steinberger
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