Eine mehrsprachige App für junge Geflüchtete als digitale Kurzintervention
23. Februar 2021

Release der BePrepared-App: Transfernetzwerk leistet mit Englisch-Übersetzung und Videoerstellung einen wichtigen Beitrag im Forschungsprojekt BePrepared des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP).

Das Forschungsprojekt BePrepared

Das Deutsche Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) und das Distributed Artificial Intelligence Laboratory (DAI-Labor) der Technischen Universität Berlin arbeiten gemeinsam am Forschungsprojekt BePrepared. Im Rahmen des Projekts wird eine kultursensible digitale Kurzintervention für junge Geflüchtete mit problematischem Alkohol- und Cannabiskonsum entwickelt und evaluiert. Die Kurzintervention besteht aus einer Smartphone-App, die ihren Beitrag zur Suchtprävention von schwer erreichbaren und unterversorgten jungen geflüchteten Menschen leisten soll. Die App wurde im Laufe des letzten Jahres von Psycholog_innen des DISuP der KatHO NRW und Informatikern des DAI-Labors der TU Berlin konzipiert und entwickelt. In enger Abstimmung mit freiwilligen Geflüchteten und Kulturmittler_innen des Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen e. V. (BIM e. V.)  wurden die Inhalte der App kultursensibel adaptiert und vom BIM e. V. in die Sprachen Arabisch, Farsi und Paschtu übersetzt. Die App ist kostenlos, anonym und in insgesamt fünf Sprachen verfügbar: Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi und Paschtu.

Beitrag des Transfernetzwerks

Mit der Bereitstellung zwei professioneller Ressourcen (Laura Verena Corsten, Agentur für Transfer und Soziale Innovation, und Tristan Steinberger, Innovation-Lab Köln) leistete das Transfernetzwerk gleich zwei wichtige Beiträge zum Gelingen des Forschungsprojekts: Frau Corsten übernahm neben dem Lektorat der deutschen Version auch die Übersetzung der App ins Englische. Herr Steinberger erstellte in Abstimmung mit dem Projektteam das passende deutsch- bzw. englischsprachige Erklärvideo, das im Anschluss mit Untertiteln in Arabisch, Farsi und Paschtu versehen wurde.

Die BePrepared-App unterstützt durch informative Wissenstexte und interaktive Übungen einen sicheren Umgang mit Alkohol und Cannabis. Die Übersetzung der App erhöht zum einen die Reichweite der Intervention in Hinblick auf die sprachlich recht heterogene Zielgruppe junger Geflüchteter. Zum anderen wird mit der mehrsprachigen App ein praxisnahes Tool für Geflüchtete und Fachkräfte aus der Sucht- und Geflüchteten-Hilfe bereitgestellt. Zum Begleitmaterial der App gehört aber auch das BePrepared-Praxisbuch, das als Nachschlagewerk Fachkräften die wichtigsten Fragen zu App und Studie beantwortet.

Release der App und Beginn der Feldphase

Seit Anfang Februar ist die App im Google Play Store verfügbar. Der Release der BePrepared-App bedeutet aber auch, dass die Feldphase der Studie zur wissenschaftlichen Evaluierung der digitalen Intervention beginnt. Daher ist das DISuP nun aktiv auf der Suche nach jungen Geflüchteten (18 – 28 Jahre) mit problematischem Alkohol- und/oder Cannabiskonsum. Gesucht werden vornehmlich Personen aus den Herkunftsländern Syrien, Irak, Iran und Afghanistan. Erforderlich ist, dass die Geflüchteten die App downloaden, die Eingangsfragen beantworten und die digitale Kurzintervention über einen Zeitraum von 4 Wochen nutzen. 

Sie sind in der Sucht- und Geflüchteten-Hilfe beschäftigt oder kennen Betroffene, denen die App von Nutzen sein könnte? Leiten Sie die Informationen zur App weiter oder richten Sie Ihre Anfrage direkt an beprepared@katho-nrw.de. Wir danken Ihnen auch im Namen des DISuP für Ihre Mitwirkung!

Das Forschungsprojekt BePrepared (Kultursensible digitale Kurzintervention für junge Geflüchtete zur Reduktion von problematischem Alkohol- und Cannabiskonsum, Förderkennzeichen: 01EF1805D) ist Teil des Verbunds PREPARE (Prävention und Behandlung von substanzbezogenen Störungen bei Geflüchteten), welcher im Rahmen der Förderinitiative zur psychischen Gesundheit geflüchteter Menschen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.