"Herzenszeit" startet an Paderborner Kühlschränken
03. Mai 2021

Seit Mai hängt in vielen Paderborner Haushalten ein ganz besonderer Magnet am Kühlschrank: Überreicht von den Pflegekräften der Caritas-Sozialstationen, dem Team des städtischen Seniorenbüros oder den Seelsorger_innen in den örtlichen Krankenhäusern und Kirchengemeinden signalisiert der Magnet "Herzenszeit" und verspricht vor allem älteren Menschen und ihren Angehörigen Offenheit für die Sorgen in der Bewältigung des Alltags.

Unter der auf die Kühlschrankmagneten aufgedruckten Telefonnummer ist eine Hotline des Ortscaritasverbandes Paderborn zu erreichen. "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so der Caritas-Koordinator Karsten Hentschel, "sind schon jetzt gespannt, wer anrufen wird und was diesen Menschen auf dem Herzen liegt." Garantiert ist, dass allen Anrufenden gut zugehört wird, um zu erfahren, welche Unterstützung gebraucht wird. Zeitnah sollen insbesondere seelsorglich-spirituelle Anliegen dann an die richtige Stelle im vielfältigen Netzwerk weitergeleitet werden, sodass von dort aus ein Rückruf erfolgen kann. Die kooperierende Mitarbeiterin im Sozialamt der Stadt Paderborn, Melanie Struck, lobt das innovative und niedrigschwellige Kontakt- und Vermittlungsangebot: "Hier finden Seniorinnen und Senioren ein offenes Ohr, etwas Ruhe und Zeit für ein Gespräch, sowie kompetente Hilfe bei der Suche nach der passenden Unterstützung."

Dass auf Hilfe angewiesene Menschen im fortgeschrittenen Alter sich häufig auch seelsorgliche Gespräche wünschen, haben verschiedene Befragungen des seit zwei Jahren an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) angesiedelten Transferprojekts "Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken" ergeben. "Seelsorge", so bringen es die Projektverantwortlichen Marion Riese und Prof. Dr. Ulrich Feeser-Lichterfeld auf den Punkt, "ist für mehr Menschen als vielleicht gedacht eine gute Möglichkeit, ihr Leben in den Blick zu nehmen und es auch in schwierigen Zeiten wie jetzt der Corona-Pandemie zu meistern. Aber: Viele wissen gar nicht, wie sie eine Seelsorgerin oder einen Seelsorger erreichen können." Hierauf hat die Kirche zu reagieren und für unkomplizierte Begegnungsmöglichkeiten zu sorgen, so Dechant Benedikt Fischer. In dem von ihm geleiteten Dekanat Paderborn soll dabei zukünftig ein Kühlschrankmagnet "Brücken bauen".

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