Selbstbestimmt Wohnen in inklusiven Stadtvierteln - Wege für Münster
28. Juni 2022

Rund 60 Besucher_innen aus Hochschule, Praxiseinrichtungen und Zivilgesellschaft kamen am 1. Juni 2022 in die katho Münster. Gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus Münster wurde ein Blick auf den Stand und die Zukunft des inklusiven Wohnens in der Stadt Münster geworfen. Es war der vierte Themenabend der Reihe "Exklusion und Inklusion - früher und heute".

Bei der ersten großen Veranstaltung nach coronabedingter Pause hat sich das Inno-lab Münster gemeinsam mit dem Institut für Teilhabeforschung einem brisanten Thema genähert: Wie können Menschen mit Behinderungen inklusiv wohnen, d.h. in der eigenen Wohnung mit Unterstützung – allein, zu zweit oder in einer Wohngemeinschaft?

Brisant deshalb, da einerseits Wohnraum in Münster knapp und teuer ist und anderseits viele verschiedenen Akteure u.a. aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft konstruktiv zusammenarbeiten müssen.

Wie das gehen kann, zeigte Lea Gies von der Initiative Q8 auf, die von inklusiven Quartiersentwicklungen in Hamburg (Neue Mitte Altona, Holstenquartier) berichtete.

Hier können Sie Ihren Vortrag hören:

Auch Christiane Strohecker hat von eigenen Erfahrungen berichtet. Sie hat selbst eine Tochter mit Schwerstmehrfachbehinderung und hat mit anderen Eltern vor einigen Jahren eine inklusive Wohngemeinschaft gegründet. Diese Erfahrungen fließen jetzt auch in Ihrer Tätigkeit bei Wohnsinn e.V. ein. Dies ist ein Verein, der über die Möglichkeiten von inklusivem Wohnen informiert sowie Gleichgesinnte vernetzt und berät.

Hier können Sie den Vortrag runterladen:

Mit diesen Impulsen und Ideen gingen die Moderator_innen Daniela Eschkotte und Prof. Dr. Dieckmann in die Gesprächsrunde mit verschiedenen Personen aus Münster.

 

„Wille ist da“

Für die Vision vom inklusiven Wohnen in Münster zog Prof. Dieckmann das vorläufige Fazit nach der Gesprächsrunde: Es gibt noch einige Barrieren, aber sehr guten Willen. Wichtig ist, dass die verschiedenen Stellen konstruktiv zusammenarbeiten und die Bürger_innen partizipativ eingebunden werden in Planungen.

Impressionen vom Themenabend "Selbstbestimmt wohnen in inklusiven Stadtvierteln"

Die Themenreihe „Exklusion und Inklusion - früher und heute“

Die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) bildete den Anlass und Auftrag für die Themenreihe „Exklusion und Inklusion - früher und heute“. Sie wird vom Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn mit dem Institut für Teilhabeforschung der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen ausgerichtet. Im Mittelpunkt der Reihe stehen folgende Fragen:

Die ersten drei Veranstaltungen blicken zurück auf die Ermordung von Menschen mit Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus, auf Gewalterfahrungen von Heimbewohner_innen in den 1950er und 1960er Jahren und auf dem Beginn und die Auswirkung der Selbstbestimmt Leben Bewegung in Deutschland. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an Bürger_innen sowie Studierende, Lehrende und Forschende in Münster.

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