Keynotes

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Abstracts zu den Vorträgen

Das Grundverständnis von sozialer Innovation aus der Perspektive von s_inn

Prof.‘in Dr. Dr. Sigrid Graumann

Prof’in Dr. Dr. Sigrid Graumann beschreibt in ihrem Impulsvortrag das Verständnis sozialer Innovationen, das der Arbeit des Transfernetzwerks zugrunde liegt. Neben Unterschieden gegenüber einem primär technikorientierten Innovationsverständnis werden auch ethische Bewertungsmaßstäbe thematisiert, die die Definition der sozialen Innovation im Transfernetzwerk prägen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für Rückfragen und Kommentare im Chat.

Tag 1, 10:20 Uhr

Aufbau und Verstetigung von Sozialen Innovationslaboren

Prof. Dr. Andreas Schröer

Soziale Innovationslabore sind Räume zur Entwicklung innovativer gesellschaftlicher Lösungen, die eine Chance auf organisationale Umsetzung und gesellschaftliche Verbreitung erhalten sollen. Diese Labore werden häufig an den Grenzen unterschiedlicher Sektoren angesiedelt, um die unterschiedlichen Handlungslogiken, Wissensbestände und Perspektiven für den Prozesse der Innovationsentwicklung nutzen zu können. Der Vortrag wird nach der knappen Erläuterung des Konzepts sozialer Innovationslabore, basierend auf eigenen empirischen Untersuchungen und Erfahrungen im Aufbau von Laboren, sowie dem aktuellen Stand der Innovationslaborforschung Erkenntnisse und Hypothesen zu Erfolgsfaktoren und Fallstricken im Aufbau und in der Verstetigung von sozialen Innovationslaboren formulieren. Dabei spielen unterschiedliche Verortungen, die Einbettung in regionale soziale Innovationsnetzwerke und verschiedene Geschäftsmodelle der Labore eine wichtige Rolle.

Tag 1, 10:45 Uhr

AWO ThinkPool – Wo Ideen schwimmen lernen

Rifat Fersahoglu-Weber

Innovationsfähigkeit ist ein Erfolgsfaktor, um sich auf dem Markt sozialer Dienstleistungen zu behaupten. Das gilt auch für den AWO Bezirksverband Braunschweig e. V. Wir sind der Überzeugung, dass Innovationen von unseren Mitarbeitenden ausgehen. Deshalb haben wir die Stärkung von Innovationskultur und den Aufbau des AWO-Innovationslabors zum Schwerpunkt eines ESF-Projekts von 2016-2018 gemacht. Als Ort haben wir ein ehemaliges Schwimmbad auf dem AWO-Kampus in Braunschweig zum ThinkPool umgebaut. Mit Hilfe von Design Thinking und mit Fokus auf die Bedürfnisse von Nutzer_innen und Kund_innen werden hier Ideen gesponnen und soziale Innovationen entwickelt. Gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern wollen wir damit auch gesellschaftspolitisch in die Region wirken.

Tag 1, 11:45 Uhr

Innovationslabore als Infrastrukturen für soziale Innovationen

Prof. Dr. Jürgen Howaldt

In zahlreichen Ländern der Welt haben sich in den vergangenen Jahrzehnten Initiativen herausgebildet, die darauf zielen, die wachsenden sozialen und ökologischen Probleme wie Armut, Exklusion, Klimawandel etc. in neuer Art und Weise zu bewältigen. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Diskussion um soziale Innovationen. Zielte Innovation bisher primär auf die natur- und ingenieurwissenschaftlich geprägte und getriebene Hervorbringung neuer Produkte und Verfahren, werden im Zusammenhang mit einer wachsenden Veränderungsdynamik künftig soziale Innovationen an Bedeutung gewinnen. Soziale Innovationen treten in unterschiedlichen Formen in unserer Gesellschaft auf und nehmen Einfluss auf unser Leben: Sie verändern die Art und Weise, wie wir zusammenleben, arbeiten, konsumieren, Wohlstand verteilen oder mit Krisen umgehen. Sie regen neue Formen der Zusammenarbeit und des Zusammenlebens von Menschen, Organisationen, Städten und Regionen an.

Während viele soziale Innovationsinitiativen zunächst aus der Zivilgesellschaft heraus entstanden sind und von zivilgesellschaftlichen Akteur_innen getragen wurden, erhält das Thema in den letzten Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zunehmend engagieren sich auch Hochschulen in diesen Initiativen.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich der Vortrag mit der möglichen Rolle der Hochschulen in Forschung, Lehre und Third Mission bei der Entwicklung und Verbreitung sozialer Innovationen.

Tag 2, 10:30 Uhr

Innovationsgestaltung konkret: Kooperationsformen an der Schnittstelle von Hochschule, Praxis und Gesellschaft

Prof.‘in Dr. Anne Parpan-Blaser

Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Herausforderungen und veränderter sozialer Problemlagen ergibt Anknüpfungspunkte für Entwicklungsvorhaben im Sozial- und Gesundheitswesen. An der Kluft von zentralen sozialen Werten (wie Gerechtigkeit, soziale Integration, Partizipation usw.) und ihrer mangelnden Verwirklichung entsteht also eine beträchtliche Innovationskraft, sei es im Hinblick auf gesellschafts- und sozialpolitische Paradigmen oder auf konkrete Angebote für einzelne Zielgruppen.

Leitidee eines solchen Verständnisses von sozialer Innovation ist die Entwicklung neuartiger Dienste bezogen auf einen bestimmten, normativ begründeten Bedarf, um eine regional angemessene soziale Versorgung sicherzustellen. Neuere sozialpolitische Entwicklungen und Anforderungen an die Rechenschaftspflicht wissensbasierter Fachlichkeit führen dazu, dass Hochschulen und Forschung hinsichtlich Innovation eine zunehmende Bedeutung zukommt.

Im Fokus des Referates stehen die folgenden Fragen:

Tag 2, 15:15 Uhr