Antrag auf 2. Förderrunde leider nicht erfolgreich
Das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn geht in das letzte Halbjahr
24. Mai 2022

Seit 2018 fungiert das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn, ein Verbundprojekt von katho und EvH RWL, als Plattform für den Wissensaustausch auf Augenhöhe: In dialogischen und partizipativen Transferformaten werden Lehrende, Studierende, Praxisvertreter_innen sowie Bürger_innen miteinander ins Gespräch gebracht, Innovationsbedarfe identifiziert und gemeinsam Veränderungsprozesse angestoßen. Das Verbundprojekt wird im Rahmen der Bund-Länder-Initiative “Innovative Hochschule“ (2018–2022) vom BMBF gefördert. Der gemeinsam von katho, EvH RWL und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) gestellte Antrag zur 2. Förderung (2023–2027) wurde leider abgelehnt.


Bildung eines vielschichtigen Netzwerks

Das Teilvorhaben “Agentur für Transfer und Soziale Innovation“ hat in den letzten nun fast fünf Jahren ein vielschichtiges Netzwerk in NRW aufgebaut und bindet vor allem Menschen außerhalb der Verbundhochschulen in die Projektarbeit ein. Durch Austausch mit Akteur_innen aus Sozial- und Gesundheitswirtschaft, Bildung, Kultur, Kirche, Politik und Zivilgesellschaft greift die Agentur aktuelle Fragen auf und integriert diese in die Arbeit des Transfernetzwerks und der beiden Hochschulen (katho und EvH RWL). Neben der besagten Agentur bilden die sechs Innovation-Labs an den insgesamt fünf Standorten (Aachen, Bochum, Köln, Münster und Paderborn) die Schnittstellen zwischen Hochschule, Praxis und Gesellschaft Zusätzlich wird der forschungsbasierte Transfer konkret umgesetzt. Dies ist insbesondere in den fünf Pilotprojekten der Fall: An der katho in den Projekten FIGEST und Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken, an der EvH RWL in den Projekten UBIF und BeWEGt sowie in dem Verbundprojekt des Sozial-Wissenschaftsladens

 

Antrag zur 2. Förderung leider abgelehnt

Gemeinsam haben katho, EvH RWL und H-BRS einen Antrag für die 2. Förderrunde der Bund-Länder-Initiative “Innovative Hochschule“ gestellt und hierbei sozial-ökologische Transformationsprozesse mit dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit fokussiert. Trotz überzeugenden Inhalten wurde dieser Antrag leider abgelehnt. “Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß, zumal wir von den Inhalten des Dreier-Verbundes überzeugt waren. Alle am Antrag Mitwirkenden haben viel Herzblut, Energie und Innovationsgeist reingesteckt. Wir möchten allen danken, auch wenn die Absage natürlich nicht das von uns erwünschte Ergebnis darstellt,“ betont die Agenturleiterin Dr. Marina-Rafaela Buch. EvH und katho haben wertvolle Erfahrungen im Förderzeitraum gemacht, werden diese in ihre Transferstrategien aufnehmen, die aufgebauten Transferstrukturen jedoch nur teilweise erhalten können.

 

Dennoch: Die Arbeit in Q3 und Q4 2022 geht weiter

Das Transfernetzwerk wird seine Arbeit im nächsten Halbjahr aber intensiv mit interessanten Veranstaltungen und innovativen Projekten und Kampagnen weiterführen! Seit dem Agenturleitungswechsel und der neu eingerichteten Doppelspitze wurden gemeinsam mit einem sehr motivierten Team neue Innovationsbedarfe identifiziert, die sich auch (aber nicht nur) mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie, beschäftigten: etwa die Kinder- und Jugendarbeit in Corona-Zeiten, die Themen der Nachhaltigkeit und des Klimawandels in der Sozialen Arbeit, die Situation und Teilhabe von Senior_innen und Menschen mit Behinderung (auch und gerade in Zeiten von Corona), die Umsetzung quartiers-/sozialraumorientierter Ansätze sowie die Umsetzung von digitalen Veranstaltungs- und Transferformaten. Was den Einsatz der Leichten Sprache bei s_inn angeht, so wurden die Übersetzungsprozesse in Leichter Sprache durch den Aufbau einer eigenen Prüfgruppe weiterprofessionalisiert. Auch die Begleitung von Veränderungsprozessen sowie die Rolle der Netzwerkarbeit haben in der aktuellen Phase an Bedeutung gewonnen: In verschiedenen Projekten wie z. B. im Zuge des Strukturwandels im Rheinischen Revier, wurden mehrere Innovations- und Transformationsprozesse in die Wege geleitet, die nicht zuletzt in den Kampagnen “MehrWert Sozial!“ und “Kinder im Fokus“ mündeten.

In den beiden nächsten Quartalen werden weitere langfristigere Veränderungsprozesse – die etwa auf eine Öffnung von Kirchengemeinden in den Sozialraum abzielen – vom Transfernetzwerk unterstützt, das gerade auch für die Umsetzung partizipativer Formate zu einem wichtigen Ansprechpartner geworden ist. Zudem finden verschiedene größere Veranstaltungen statt, in denen die Bedeutung der Zivilgesellschaft, die Umsetzung von Partizipation sowie aktuelle Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation näher beleuchtet werden, um nur einige Themen zu nennen.

Mit Transferformaten wie dem Social Innovation Day, der gemeinsamen Verbundveranstaltung „s_innovation Gesellschaft gestalten – wissenschaftlich, vielfältig, barrierearm, partizipativ“ oder der ersten Science Convention zur Wissenschaftskommunikation erreichen wir hoffentlich ein breites interessiertes Publikum.   

Wir danken allen Kooperations- und Praxispartner_innen, Forschenden und Lehrenden der katho und EvH RWL sowie Interessierten und Mitwirkenden in/an unseren Transferaktivitäten, die unsere Arbeit in den letzten Jahren bereichert haben.

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